Aus zweiter Hand: Stärken und Schwächen des Renault Scénic

Berlin (dpa/tmn) - Der Renault Scénic ist ein Kompaktvan mit vielen Vorzügen. Die wären: viel Platz auf geringer Grundfläche und oft genug auch viel Variabilität im Innenraum. Der Scénic setzt auf diese Stärken, ältere Exemplare haben allerdings technische Schwächen.

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Die bis 2009 gebaute zweite Generation kann laut dem „TÜV Report 2015“ bei der Hauptuntersuchung (HU) nicht so recht überzeugen. Fahrwerksteile, Federn, Dämpfer und die Lenkung weisen relativ häufig Mängel auf. Bei den Bremsen sieht es wesentlich besser aus. Die Wirkung von Fuß- und Feststellbremse ist meist in Ordnung, die Leitungen sind rostfrei, die Schläuche ohne Lecks. Lediglich die Bremsscheiben verschleißen bei der zweiten Scénic-Generation schnell.

Der ADAC beurteilt den Kompaktvan ganz ähnlich wie der „TÜV Report“. Die zweite Generation hat oft Probleme mit diversen Bauteilen der Zündanlage, vor allem bis zum Baujahr 2006. Bis zum Baujahr 2009 verstopft bei den Dieseln der Partikelfilter recht oft, zwischen 2007 und 2009 gab es Ärger mit der Feststellbremse, die sich nicht lösen wollte. Noch in jüngeren Baujahren rufen Batterien, die allzu früh schlapp machen, die Pannenhelfer auf den Plan.

Immer überzeugen kann der Scénic mit seinem variablen Innenraum. Schon die zweite Generation verfügt über drei Einzelsitze im Fond, die verschiebbar und komplett ausbaubar sind. Ab 2004 gab es auch eine siebensitzige Version namens Grand Scénic. Die bietet in der dritten Generation bei komplett ausgebauter Bestuhlung mehr als 2000 Liter Kofferraumvolumen.

Das Motorenangebot der zweiten Generation mit dem Kürzel JM reicht vom Diesel mit 60 kW/82 PS bis zum 2,0-Liter-Benziner mit 120 kW/163 PS. Der Einstiegs-Benziner kommt auf 72 kW/98 PS. Beim noch aktuellen Scénic, der intern JZ genannt wird, ist beim 2,0-Liter-Diesel mit 118 kW/160 PS Schluss. Der stärkste Benziner entwickelt ab dem Baujahr 2009 nur noch 103 kW/140 PS, der schwächste dafür 81 kW/110 PS.

Ein Renault Scénic 1.4 16V Expression von 2003 sollte für etwa 2100 Euro zu bekommen sein, solch ein Fahrzeug hat laut dem Branchendienst Schwacke etwa 149 200 Kilometer hinter sich. Ein größerer und stärkerer Grand Scénic 1.6 16V Avantage des Baujahres 2008 ist für etwa 5300 Euro erhältlich (89 200 Kilometer). Wer mit einem Diesel liebäugelt, dürfte für 6350 Euro einen Scénic 1.5 dCi Avantage von 2008 finden (122 200 Kilometer). Den Grand Scénic 2.0 dCi XXL Exception von 2009 listet Schwacke mit 8250 Euro (106 600 Kilometer).

Den Nachfolger gibt es als Scénic 1.6 16V 110 Expression für rund 7700 Euro, wenn er 2009 gebaut wurde und etwa 77 200 Kilometer auf dem Zähler hat. Für den stärksten Benziner 2.0 16V 140 CVT Luxe als Grand Scénic von 2011 gibt Schwacke 12 600 Euro an (53 200 Kilometer). Mit 12 550 Euro fast genauso teuer ist der gut ausgestattete Grand Scénic dCi 110 EDC Bose Edition des selben Baujahrs (75 400 Kilometer). Für einen jungen Scénic dCi 150 Automatik Bose Edition von 2013 sollte man laut Schwacke noch 16 950 Euro einplanen (41 550 Kilometer).