Ausrangierter Musterschüler - Der Subaru Justy

Berlin (dpa/tmn) - Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. An dieses Motto hat sich offenbar der japanische Autohersteller Subaru gehalten, als er in diesem Jahr das Traditionsmodell Justy nach gut 27 Jahren einstellte.

2010 hatte es für den Kleinwagen noch die ADAC-Auszeichnung „Gelber Engel“ in der Rubrik „Qualität“ gegeben. Dies war sozusagen das i-Tüpfelchen einer Entwicklung, die den Justy technisch über die Jahre immer zuverlässiger werden ließ. Im Frühjahr wurde der Justy vom neuen Modell Trezia abgelöst.

In der Pannenstatistik des ADAC tauchte der kleine Japaner wegen der geringen Zulassungszahlen zwar nie auf. Doch Umfragen bei Kunden ergaben laut dem ADAC: „Der Justy ab Baujahr 1995 gehört zu den zuverlässigsten Fahrzeugen überhaupt.“ Die festgestellten Makel sind eher marginal: So fielen dem ADAC bei Exemplaren, die zwischen 1998 und 2000 gebaut wurden, oft entladene Batterien auf. Zudem brachen vereinzelt die Auspuffrohre (bis 2000). Mit der Einführung der zweiten Generation 1995 bekam Subaru Rostprobleme in den Griff. Auffällig häufig zerbeißen Marder beim Justy die Zündkabel.

Die Markteinführung des Subaru Justy erfolgte 1984. Die Erstauflage des Wagens mit zuschaltbarem Allradantrieb bekam 1995 einen Nachfolger. Zwischen 2003 und 2007 wurde die dritte Generation ausgeliefert, anschließend bis Frühjahr 2011 die vierte und letzte. Während es den Justy I und II noch als Drei- und Fünftürer gab, waren Nummer drei und vier ausschließlich als van-ähnliche Fünftürer erhältlich. Die letzte Auflage gab es zudem nur noch mit Frontantrieb - als erstes Modell des Allradspezialisten Subaru.

Im Laufe der Jahre wuchs der Hubraum für den Justy angebotenen Motoren von 1,0 auf 1,5 Liter. Nur die vierte Auflage kehrte so gesehen zu den Anfängen zurück und kommt mit einem 1,0 Liter großen Reihendreizylinder mit 51 kW/70 PS aus. Dem Justy wurden ausschließlich Benziner eingebaut, die je nach Baujahr und Fahrzeuggeneration zwischen 50 kW/68 PS und 73 kW/99 PS leisten.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sollte ein Justy der zweiten Generation ab 2500 Euro zu bekommen sein. Zu diesen Konditionen führt die Schwacke-Liste den Justy 1.3 4WD GX mit 63 kW/86 PS von 2001. Ein leistungsstarkes Exemplar jüngeren Jahrgangs, der G3X Justy 1.5 von 2008 mit 73 kW/99 PS, wird für rund 9550 Euro gehandelt. Gut 9400 Euro fallen für einen Justy 1.0 Active mit 51 kW/70 PS von 2010 an.