„Der macht kaum Probleme“: Der Ford Fiesta als Gebrauchter
Berlin (dpa/tmn) - Vor allem bei Kleinwagen ist seit Jahren das Autowachstum zu beobachten: Ein VW Polo ist mittlerweile so groß wie ein Golf von Mitte der 90er Jahre. Bei Ford ist das nicht anders: Der Fiesta fährt aktuell im Format eines alten Focus.
Von einer gewissen Größe zeugt das Kölner Geburtstagskind - der Fiesta feiert in diesem Jahr seinen Vierzigsten - auch in technischer Hinsicht. „Der macht kaum Probleme“ überschreibt der „Tüv Report 2016“ das Kapitel Ford Fiesta. Damit könne man nicht viel falsch machen, heißt es. Nur ein paar Vorsichtsmaßnahmen seien zu treffen: Wer sich nach einem Exemplar umsieht, sollte darauf achten, dass die Bremsleitungen nicht rostig sind, vor allem bei Autos ab fünf Jahren kein Ölverlust auftritt sowie die Bremsen überprüfen. Denn das sind die häufigsten Mängel. Überdurchschnittlich oft tritt in diesem Alter auch Verschleiß der Lenkung auf. Auch anfällig: Lichtanlage und Blinker.
Einen Rückruf traf den Fiesta 2011 wegen undichter Bremsleitungen. Auch Probleme mit den Gurtbeschlägen oder dem Motoransaugkanal mussten nachgebessert werden. In der aktuellen Pannenstatistik des ADAC schneidet die bis 2008 gebaute Vorgängergeneration des verbesserten aktuellen Modells nur mittelmäßig ab. Der Autoclub moniert vor allem entladene Batterien über die komplette Bauzeit sowie Federbrüche bei von 2005 bis 2007 gebauten Einheiten. Bei Fiestas von 2011 fiel die Kraftstoffpumpe negativ auf.
Am 11. Mai 1976 lief der erste Fiesta vom Band. Seit 2008 ist die siebte Auflage des als Drei- und Fünftürer aufgelegten Autos bei den Händlern. Das letzte Facelift stammt von 2012. Den Vorgänger baute Ford von 2001 bis 2008. Zum Modell-Geburtstag in diesem Jahr präsentierte Ford die mit 147 kW/200 PS bislang stärkste Zivilversion des auch im Motorsport aktiven Fiesta - den ST200.
Neben diesem Top-Aggregat leisten die Benziner seit dem Baujahr 2001 je nach Ausführung zwischen 44 kW/60 PS und 134 kW/183 PS. Die Diesel bringen es auf 50 kW/68 PS bis 70 kW/95 PS. Seit 2009 im Programm ist eine Flüssiggasversion: Dieser LPG-Fiesta kommt auf 68 kW/92 PS.
Für die LPG-Version gibt der Marktbeobachter Eurotax-Schwacke einen durchschnittlichen Handelspreis von wenigstens 6000 Euro an. Diesen verzeichnet die Schwacke-Liste für einen dreitürigen Fiesta 1.4 LPG Trend von 2009. So ein Modell hat dann durchschnittlich 84 000 Kilometer auf dem Tacho. Rund 550 Euro mehr muss ausgeben, wer den Fünftürer möchte. Mit 6950 Euro ist der 1.25 Ambiente mit 44 kW/60 PS von 2013 (Fünftürer) verzeichnet (36 000 Kilometer).
Mit 7250 Euro etwas teurer ist bei gleicher Laufleistung ein gleich alter Fiesta 1.0 mit dem dreizylindrigen EcoBoost-Motor (74 kW/101 PS). Noch rund 3500 Euro muss einplanen, wer es im Fall eines älteren Diesels auf einen 1.6 TDCI Sport mit 66 kW/90 PS von 2007 (150 000 Kilometer) als Dreitürer abgesehen hat.