Die „Big 3“ lassen NBA-Vize Miami zittern
Berlin (dpa) - Der Basketball-Superstar machte es vor, seine Teamkollegen ziehen nach: Nach LeBron James steigen auch Dwyane Wade und Udonis Haslem aus ihren Verträgen bei NBA-Vize Miami Heat aus.
Chris Bosh, der mit James und Wade die sogenannten „Big 3“ bildet, erwägt diesen Schritt ebenfalls, hat sich aber noch nicht entschieden. Eines ist klar: Bei den Miami Heat zeichnen sich zur neuen Saison der nordamerikanischen Profiliga NBA große Veränderungen ab - aber wohl nur die „Big 3“ selbst und einige Eingeweihte wissen, in welche Richtung es gehen wird. Vom kompletten Auseinanderbrechen bis zum Neuanfang mit alten Stars und frischen Kräften scheint alles möglich.
Dass die Spieler ihre Ausstiegsklauseln nutzen, bedeutet nämlich nicht, dass sie das Team auch verlassen werden. Als „Free Agents“ können sie sich einen neuen Club suchen - oder erneut in Miami unterschreiben. „Wir freuen uns auf die Begegnung mit Dwyane und Udonis und ihren Agenten in den nächsten Tagen, um unsere gemeinsame Zukunft zu diskutieren“, sagte Miami-Präsident Pat Riley. Ähnliches hatte er zuvor zur Zukunft von LeBron James gesagt.
Einige Beobachter vermuten hinter den Ankündigungen von James und Co. eine abgestimmte Aktion. Dass die „Big 3“ zu unterschiedlichen Clubs abwandern, scheint nicht nur vielen Fans kaum vorstellbar. Seit 2010 spielen sie zusammen in Miami, gewannen zwei Titel und zogen stets in die Finals ein. Stattdessen deuten einige die Ausstiege als Schachzug, um dem Club finanziellen Spielraum für Verstärkungen zu verschaffen.
Allein James, Wade und Haslem sollen rund 45 Millionen Dollar Gehaltszahlungen für die neue Saison freisetzen. Unterzeichnen sie Verträge zu geringeren Bezügen, kann der Club einen Teil davon in neue Spieler investieren. Auch Dirk Nowitzki entschied sich einst für diesen Weg.
James stellte unlängst fest, dass im Heat-Team, das die Finalspiele gegen die San Antonio Spurs fast chancenlos 1:4 verloren hatte, einige Löcher zu stopfen seien. Es scheint möglich, dass er dafür auf Geld verzichtet. Auch wenn es Spekulationen gibt, ein anderer Club könne zum Zug kommen - etwa die Los Angeles Clippers, Chicago Bulls, Houston Rockets oder Cleveland Cavaliers.
Wenn Titel in Aussicht stehen, ist für Superstars allerdings oft nicht mehr die eine oder andere Million Gehalt ausschlaggebend. Ein Meisterring lässt sich auch nach der aktiven Karriere noch gut vermarkten. Und LeBron James hat bereits deutlich gemacht, dass für ihn vor allem eines zählt: Titel.