iPhone und iPad Apple kündigt verbesserte Kinderschutz-Funktionen an

Cupertino · Für viele Kinder gehört der Umgang mit einem iPhone oder iPad zum digitalen Alltag. Sie sollen nun besser vor Gefahren aus dem Internet geschützt werden. Dabei gib es jedoch eine Hürde.

Digitale Welten kennenlernen, aber dabei nicht von ungeeigneten Dingen verstört werden? Apples Kinderschutz bietet künftig weitere Funktionen für Eltern an, den digitalen Konsum ihrer Kinder zu steuern.

Foto: Annette Riedl/dpa/dpa-tmn

Apple erweitert seinen Kinderschutz für das iPhone und das iPad. Der Konzern will bestehende Tools zur Kindersicherung verbessern und gleichzeitig neue Kinderschutz-Funktionen einführen. So sollen Kinder online besser geschützt und gleichzeitig die Privatsphäre gewahrt werden. Die Änderungen sollen in den kommenden Monaten weltweit umgesetzt werden. Darum geht es im Detail:

Vereinfachte Einrichtung von Kinderkonten

Eltern sollen künftig schneller und einfacher Kinderkonten erstellen können. Wenn die Eltern ein neues Gerät zusammen mit ihrem Kind einrichten, kann die Überprüfung der elterlichen Zustimmung mit Hilfe einer Kreditkarte erfolgen, die bereits mit dem Apple-Account der Eltern verknüpft ist.

Für den Fall, dass die Kinder ihr iPhone oder iPad selbstständig einrichten, würden zunächst nur kindgerechte Webinhalte angezeigt. Ein Kind könne aber auch Apps wie Notes zum Zeichnen von Bildern oder Pages oder Keynote für Schularbeiten verwenden. Um weitere Programme aus dem App Store zu laden oder andere Dienste zu nutzen, muss das Kind sich mit seinen Eltern in Verbindung zu setzen, um den Einrichtungsprozess abzuschließen.

Altersfreigabe für Apps

Mit dem neuen Kinderschutz-System können Eltern den Apps erlauben, die Altersspanne ihrer Kinder abzurufen, ohne sensible Daten wie das genaue Geburtsdatum preiszugeben. Bislang würden einige App-Anbieter etwa von den Anwenderinnen und Anwendern verlangen, zur Altersverifikation das Bild eines Ausweises hochzuladen, um Kinder von ungeeigneten Inhalten fernzuhalten. „Dieses Vorgehen liegt jedoch nicht im Interesse der Sicherheit oder der Privatsphäre der Nutzer“, so Apple.

Stattdessen könnten Inhalte- und App-Anbieter stattdessen über eine Programm-Schnittstelle (API) die Altersspanne überprüfen. Das sein ein eng zugeschnittenes Tool zur Minimierung von Daten und zum Schutz der Privatsphäre, das Eltern die Kontrolle über die sensiblen persönlichen Daten ihrer Kinder gebe, während es Entwicklern ermögliche, altersgerechte Inhalte bereitzustellen.

Verbesserte Informationen im App Store

Mehr Transparenz in Hinblick auf Kinderschutz will Apple auch im App Store ermöglichen. Die Produktseiten der Anwendungen werden um Informationen erweitert, die angeben, ob Apps benutzergenerierte Inhalte oder Werbung enthalten, die unter Umständen nicht kindgerecht sind. Entwickler können in dem App-Steckbrief auch angeben, ob ihre Anwendungen Kindersicherungsfunktionen oder Altersnachweise erfordern. Apps, die die von den Eltern festgelegten Altersbeschränkungen überschreiten, werden im redaktionellen Bereichs des App Stores nicht mehr angezeigt.

Modifizierte Altersfreigaben

Bislang hat Apple beim Kinderschutz mit vier Altersstufen gearbeitet: 4 Jahre und älter, 9+, 12+ und 17+. Um den Bedürfnissen von älteren Kindern und Jugendlichen entgegenzukommen, teilt das Unternehmen die Altersfreigaben künftig in fünf Kategorien auf: 4+, 9+, 13+, 16+, 18+. Diese neuen Altersfreigaben sollen Eltern dabei helfen, fundiertere Entscheidungen über die Apps zu treffen, die ihre Kinder verwenden.

Kompletter Kinderschutz erfordert persönliches Gerät

Die Kinderschutz-Funktionen von Apple kommen jedoch nur richtig zum Tragen, wenn die Kinder jeweils über ein persönliches Gerät verfügen. Ein von der gesamten Familie gemeinsam genutztes iPad zum Beispiel, das mit dem Account eines Elternteils verknüpft ist, bietet diese Schutzfunktion nur stark eingeschränkt. Eltern dürften dann auch selbst keine Apps installieren, die nicht für Kinder geeignet sind.

Für die Kontrolle der Bildschirmzeit gibt es die Möglichkeit, einen Passcode für die maximale Nutzungsdauer auf einem Gerät einzurichten. Dabei müssten allerdings die Eltern sicherstellen, dass nur sie den Passcode für die Überschreitung der voreingestellten Bildschirmzeit kennen.

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(dpa)