Assange kritisiert geplanten Film über sein Wirken
London/Oxford (dpa) - Wikileaks-Gründer Julian Assange hat massive Kritik an einer Verfilmung seines Lebens als Enthüller mit Sherlock-Star Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle geübt.
Bei dem Film, der im November in den USA erscheinen soll und dessen Dreharbeiten gerade begonnen haben, handele es sich um „massive Propaganda“, sagte Assange in einer Videoschalte, die am Mittwochabend in der Universität Oxford gezeigt wurde.
Assange lebt seit mehr als einem halben Jahr in der ecuadorianischen Botschaft in London und darf das Gebäude nicht verlassen. Er wird von Schweden mit EU-weitem Haftbefehl gesucht, den Großbritannien vollstrecken müsste, würde Assange das Botschaftsgelände verlassen. In Schweden soll sich Assange Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung stellen. Der 41 Jahre alte Australier bestreitet die Vorwürfe und vermutet politische Hintergründe.
Die Verfilmung eines Teils seines Lebens und der Geschichte seiner Enthüllungsplattform Wikileaks beruht zu großen Teilen auf dem Buch seines früheren Partners und späteren internen Widersachers Daniel Domscheidt-Berg. Ein Wikileaks-Sprecher hatte bereits bei Bekanntwerden der Filmpläne erklärt, das Werk könne nur bedingt realistisch werden, wenn es auf dieser Grundlage basiere.