Fotos Facebook wird zehn: "Gefällt mir"
Facebook feiert seinen zehnten Geburtstag. Das soziale Netzwerk hat Gründer Mark Zuckerberg (siehe Bild) reich gemacht, Höhen und Tiefen an der Börse gefeiert und sogar Smartphones erobert.Es ist folglich nicht zu hoch gegriffen, wenn die Aussage getroffen wird: Facebook hat das Internet und unsere digitale Kommunikation revolutioniert. Doch eine Medaille hat zwei Seiten.
Fangen wir beispielsweise beim "Gefällt mir!"-Button an: Facebook? Gefällt mir! Jimi Hendrix? Gefällt mir auch. Und Michael Jackson und Currywurst, Borussia Dortmund, Katzenbabys, der Nudelauflauf von meiner Freundin - die gerade ein Foto davon "gepostet" hat, das ich natürlich "Teilen" muss - und und und.
Uns gefällt plötzlich alles mögliche. Vermutlich mochten wir diese Sachen schon vorher - wie beispielsweise Nudelauflauf. Nur plötzlich ist dieses Mitteilungsbedürfnis da. Unsere Facebook-Freunde müssen erfahren, was ich gerade zu Mittag esse, aber mal ehrlich, müssen sie das wirklich?
Sehr viel gravierender, aber kein Phänomen, was erst mit Facebook entstanden ist: Cyber-Mobbing. Bereits 2013 forderte der NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) einen Paragraph gegen das digitale Mobbing.
In Verbindung mit Cyber-Mobbing: Lynchjustiz, auch das gibt es nicht erst seit zehn Jahren. Die eigenmächtige und illegale (!) übele Nachrede, die in der Regel auch den Aufruf zum Tod des vermeintlich oder tatsächlichen Verbrechers beinhaltet, kann vor allem an dem Fall "Lena" aus Emden festgemacht werden. Im Zuge dessen musste sich ein 18-Jähriger vor Gericht verantworten.
Trotz Cyber-Mobbings, Lynchjustiz und eines inflatiösen Gebrauchs des "Gefällt mir!"-Buttons steigt die Zahl der Facebook-Nutzer stetig an. Bereits Ende 2004 zählte das soziale Netzwerk eine Millionen Nutzer. Ende 2013 waren es bereits über 1,2 Milliarden.
Die Nutzerzahlen dürften vor allem die NSA freuen. Der us-amerikanische Geheimdienst bedankt sich für den regen Zulauf und die vielen teilweise sehr persönlichen Daten, die bei Facebook zu finden sind. Vielen war die Datenspeicherung durch Facebook bereits vor der NSA-Affäre bewusst, das immense Ausmaß des Ganzen hätte aber wohl niemand erwartet.
Doch wir wollen hier nicht alles schlecht reden: Facebook hat das Internet revolutioniert. Und das ist auch gut so! Wer weiß, wo wir heute sonst stünden...