Klein, schick, schnell? Der richtige Computer für unterwegs
Berlin (dpa/tmn) - Mobile Rechner sind in den verschiedensten Variationen zu haben: als kleine Netbooks, schicke Ultrabooks oder komfortable Tablets. Doch wer allein nach dem Trend kauft und kein persönliches Anforderungsprofil erstellt, erlebt schnell eine Enttäuschung.
Der ideale Rechner für unterwegs sieht schick aus, ist mit HD-Videos und aktuellen Spielen nicht überfordert, wird dabei nicht laut und ist obendrein so leicht und kompakt, dass er in jedes Reisegepäck passt. Das Problem dabei: So einen Rechner gibt es nicht. Der Nutzer muss sich überlegen, wie er das Gerät überwiegend einsetzen will. Diese sieben Anforderungsprofile können dabei helfen:
Reisende: Wer viel unterwegs ist, braucht vor allem ein leichtes und kompaktes Gerät. Standardmodelle wiegen in der Regel zweieinhalb bis drei Kilo, die dünneren Ultrabooks sind mit rund einem Kilo spürbar leichter. „Wenn man den Rechner viel herumträgt, macht sich das schon bemerkbar“, sagt Kirstin Wohlfart von der Stiftung Warentest. Geht es vor allem ums Surfen, kann anstelle eines Notebooks auch ein Tablet oder ein Netbook sinnvoll sein. Erstere sind für viele Nutzer vor allem wegen der vielen Apps und der einfachen Bedienung interessant, letztere bringen dafür noch eine klassische Tastatur mit.
Vielschreiber: Profis verlangen von ihrem „Arbeitstier“ vor allem eins: gute Bedienbarkeit. „Probieren Sie vor allem die Tastatur einmal aus“, rät Warentesterin Wohlfart. „Wichtig ist, dass der Tastenanschlag nicht zu weich ist und das Gehäuse nicht zu viel nachgibt.“ Wer Wert auf einen Nummernblock legt, kommt um ein klassisches Notebook nicht herum. Netbooks und Ultrabooks haben den in der Regel nicht. Es gibt aber auch Nummernblöcke als USB-Zubehör.
Spieler und Kreative: Grundsätzlich können Notebooks in der absoluten Spitzenklasse nicht mit klassischen Desktop-PCs mithalten. „Die Geräte haben zuletzt aber kräftig aufgeholt“, sagt Prof. Hans Ludwig Stahl, Direktor am Institut für Informatik der Fachhochschule Köln. Leistungsstarke Modelle bewältigen auch anspruchsvolle Spiele und Videoschnittarbeiten. Dafür ist neben Prozessor und Arbeitsspeicher vor allem eine Grafikkarte Voraussetzung - was in der Regel für mehr Hitze und Lüfterrauschen sorgt. Maurice Shahd vom IT-Verband Bitkom empfiehlt Spielern außerdem ein möglichst großes Display, „auch wenn der Rechner dadurch etwas schwerer und unhandlicher wird“.
Ästheten: Jahrelang waren Notebooks vor allem funktional designt. Erst seit kurzem sind die Hersteller dazu übergegangen, bei neuen Modellen auch an die Optik zu denken. Wer viel Wert auf Design liegt, greift am besten zu einem Ultrabook, empfiehlt Shahd. „Die sind oft hübscher gestaltet und aufwendiger verarbeitet als 'normale' Notebooks.“ So ist das Gehäuse zum Beispiel häufiger aus wertigem Aluminium und nicht aus Plastik. Allerdings sind Ultrabooks auch ein bisschen teurer als Notebooks gleicher Leistung.
Sparfüchse: Etwa drei Jahre bleibt die Technik in einem heute gekauften Notebook aktuell, sagt Informatik-Professor Stahl. Danach geht es ans Aufrüsten. „Dabei ist man aber meistens auf Festplatte, Speicher und Laufwerke beschränkt.“ Ein Prozessortausch ist nur selten möglich. Wer mehr CPU-Leistung will, muss sich meist einen neuen Rechner kaufen.
PC-Besitzer: In vielen Haushalten ist das Notebook längst der einzige Rechner. Steht im Arbeitszimmer aber noch ein Desktop-PC, gibt es Alternativen zum Notebook, sagt Maurice Shahd. „Tablets kommen oft auch zu Hause auf der Couch zum Einsatz.“ Der Vorteil: Nutzer sind damit nicht an den Schreibtisch gebunden, können auch beim Fernsehen etwas im Internet ansehen - und für ein paar Mails reicht die virtuelle Touchscreen-Tastatur auf jeden Fall.
Cineasten: Als Heimkino-Ersatz taugt kein mobiler Rechner. Vor allem, wenn zwei oder mehr zuschauen wollen, hat man schnell ein Problem. Und: „Wirklich überzeugende Lautsprecher gibt es bei Notebooks nur selten“, sagt Kirstin Wohlfart. Außerdem leidet das Bild bei fast jedem Notebook, wenn der Nutzer nicht frontal auf das Display schaut. Sogenannte IPS-Panels, die blickwinkelstabiler sind, werden in Notebooks bisher selten verbaut.