Marktforscher: Lokale Hersteller setzen Samsung in Asien zu
Neu Delhi (dpa) - Lokale Hersteller machen Samsung in Asien die Spitzenpositionen im Geschäft mit Handys und Smartphones streitig. Das legen Erhebungen von Marktforschern in Indien und China nahe.
Die indische Firma Micromax habe Samsung im abgelaufenen Quartal erstmals im Geschäft mit einfachen Handys vom Thron gestoßen, sagte Neil Shah von der Marktforschungsgesellschaft Counterpoint Research am Dienstag.
Bei den ausgelieferten Smartphones liegt Samsung laut der Analyse in Indien zwar noch vorne (26 Prozent), doch Micromax holt auf (19 Prozent). Erst in der vergangenen Woche gab die Analysefirma Canalys ihre Erhebung bekannt, nach der Hersteller Xiaomi beim Smartphone-Geschäft in China die Nase vorn hat.
Insgesamt lieferten einheimische Hersteller bereits zwei Drittel aller Handys und mehr als die Hälfte aller Smartphones in Indien, heißt es bei Counterpoint weiter. „In den Schwellenländern sind die Konsumenten sehr preisbewusst. Die lokalen Hersteller bieten ihnen viel für wenig Geld“, sagte Shah. Micromax liefere etwa Geräte mit zehn verschiedenen indischen Sprachen, was extrem gut ankomme.
China ist der weltgrößte Smartphone-Markt, jedes dritte Gerät wird dort verkauft. Auch in Indien steigt die Zahl der Nutzer rapide: Im vergangenen Quartal sei der Smartphone-Markt in Indien um 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gewachsen, heißt es bei Counterpoint. Hinter Samsung und Micromax gebe es auf dem Subkontinent einen engen Kampf um Platz drei zwischen Karbonn, Motorola, Celkon, Nokia, Apple und Sony.
Sowohl Xiaomi als auch Micromax sind erst wenige Jahre alt. Beide bieten technisch hochgerüstete Geräte besonders günstig an. Bei Samsung sank auch der konzernweite Smartphone-Absatz, der Gewinn der Südkoreaner brach im vergangenen Quartal um fast 20 Prozent ein. Samsung gab bekannt, nun im niedrigen und mittleren Preisbereich in China und Indien gegen die Rivalen ankämpfen zu wollen.