Mobil ins Internet — Datenflats für Tablet und Notebook

Berlin (dpa/tmn) — Die meisten Smartphone-Besitzer haben sie: Datentarife, mit denen man auch außerhalb von WLAN-Zonen ins Internet gehen kann. Was bei Tarifpaketen fürs Handy Standard ist, müssen Nutzer für ihr Tablet oder Notebook erst dazubuchen.

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Ein Überblick über Hardware und Tarife:

Wer mobil ins Netz will, braucht zunächst die richtige Hardware. Das kann ein eingebautes Funkmodem sein, oder ein USB-Anschluss für einen externen Surfstick. Und dann gibt es da noch die verschiedenen Übertragungstechniken. 3G steht für eine UMTS-Verbindung, 4G für die deutlich schnellere LTE-Technik. Nach der vorhandenen Hardware richtet sich auch, welchen Tarif man bucht. Kann das Modem nicht im LTE-Netz funken, braucht man auch keinen LTE-Tarif.

Haben Tablet oder Notebook kein eingebautes Funkmodem, ist ein mobiler Hotspot eine einfache Lösung. Auf dem Markt gibt es ab etwa 30 Euro Mobilfunkrouter, die ein kleines WLAN erzeugen. Angeschlossene Geräte können so ins Netz. „Alternativ können die meisten aktuellen Smartphones einen mobilen WLAN-Hotspot aufbauen - dann surft das Notebook oder Tablet über den Datentarif des Handys“, erklärt Hans-Georg Kluge vom Telekommunikationsportal „teltarif.de“. Der Nachteil ist, dass man ein weiteres Gerät mit sich herumträgt. Das gilt auch für Surfsticks: „So ein Anbau ist natürlich sperriger“, sagt Johannes Weicksel vom IT-Verband Bitkom.

Sind alle Hardwarefragen geklärt, geht es an die Wahl des Tarifs. Grundsätzlich gibt es zwei Arten: Laufzeitverträge mit monatlichem Festpreis und Prepaid-Angebote. Prepaid heißt, dass man vor der Nutzung ein Guthaben auflädt und damit surfen kann, bis es aufgebraucht ist. Bei Laufzeitverträgen bezahlen Kunden für die Dauer des Vertrags einen monatlichen Festpreis.

„Prepaid hat den großen Vorteil der Kostenkontrolle“, sagt Hannelore Brecht-Kaul von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Das gilt aber nur, wenn nach Ende des Guthabens wirklich Schluss mit Surfen ist. „Auch einige Vertragstarife bieten inzwischen einen Kostenairbag, bei denen man eine Maximalsumme angeben kann“, sagt Weicksel. Man bindet sich allerdings längere Zeit an einen Anbieter.

Für Gelegenheitssurfer sind Prepaid-Angebote die daher bessere Wahl. „Wer nur hier und da mal einen mobilen Datentarif benötigt, für eine Wochenendreise zum Beispiel, der fährt mit Prepaid-Tarifen besser“, erklärt Kluge. Kosten fallen hier meist einmalig für den Kauf und die Aktivierung der SIM-Karte an. Die Preise für die Nutzung werden pro verbrauchten Megabyte (MB) abgerechnet. Der Vorteil: Wer nicht surft, zahlt auch nicht.

Zusätzlich können Nutzer Stunden-, Tages- oder Monatsflats buchen. Je nach Paket ist ein bestimmtes Datenvolumen mit Hochgeschwindigkeits-Übertragung verfügbar, zum Beispiel 500 MB. Ist es verbraucht, wird die Geschwindigkeit gedrosselt. Tagesflats gibt es für wenige Euro, auch Monatsflats bekommt man unter zehn Euro. Sie unterscheiden sich in der Übertragungsgeschwindigkeit und im Datenvolumen. „Zum Surfen können 7,2 MBit/s ausreichen“, sagt Kluge. Wer bei Streaming und Downloads Wert auf Geschwindigkeit legt, sei mit 20 Mbit/s aber besser beraten. In der Praxis sind die Angaben der Anbieter meist eher theoretische Werte. Die Realität ist langsamer.

Wie viel Datenvolumen man braucht, hängt davon ab, wie viel man surft, chattet oder herunterlädt. „Es ist wichtig, das eigene Nutzungsverhalten zu kennen“, sagt Verbraucherschützerin Brecht-Kaul. O2 gibt zum Beispiel für 1 GB Daten 300 E-Mails, 100 Stunden surfen, 10 MP3s herunterladen und 20 Web-Videos ansehen an. Wer mit einem Notebook unterwegs surfen möchte, sollte etwas mehr einplanen, rät Kluge. „Datentarife unter 1 GB können schnell knapp werden.“ Tarife mit der Möglichkeit zum Nachbuchen bieten mehr Flexibilität.

Außerdem unterscheiden sich die Angebote nach Netzbetreiber und Übertragungsart. Gerade wenn man das mobile Internet häufig in einer Region nutzt, ist es sinnvoll, sich nach der Netzabdeckung zu erkundigen. „Bei den Providern gibt es Karten, wo man nachsehen kann, wie der Empfang ist“, erklärt Brecht-Kaul. Das Gleiche gilt für die UMTS- und LTE-Verfügbarkeit. „Die LTE-Abdeckung liegt inzwischen bei über 90 Prozent“, sagt Weicksel. „In einigen Teilen Deutschlands ist die LTE-Abdeckung sogar besser als die Abdeckung mit UMTS.“