Hitman: Absolution im Test — Auftragskiller mit Lizenz zum Verkleiden

In Hitman: Absolution erlebt der Spieler hautnah, wie das Leben eines Auftragkillers ablaufen kann. Mit allen Höhen und Tiefen in einer umfangreich verpackten Geschichte — und vor allem mit gefordertem Einfallsreichtum.

Düsseldorf. Im Spiel Hitman: Absolution steuert man Agent 47, einen glatzköpfigen und finster dreinblickenden Auftragsmörder im schwarzen Designer-Anzug. Sein erster Auftrag lautet, seine langjährige Agentur-Kontaktperson Diana Blackwood umzubringen. Sie hat die gesamte Agentur, ein Netzwerk aus unabhängigen Agenten, auffliegen lassen — und soll dafür bezahlen. Gesagt, getan. Doch dann entdeckt Agent 47 ihr Geheimnis und wird selber zum Gejagten seiner Agentur.

Sein Ziel: Ein von Diana Blackwood beschütztes Mädchen weiterhin vor jeder Gefahr zu beschützen. Dabei führt sein Weg von der Weltstadt Chicago bis in Provinzgebiete von South Dakota.

Aus einer „Über-die-Schulter-Ansicht“ bewegt sich der Spieler in den abwechslungsreichen, unterschiedlichen Gegenden. Von einer Mine in einem Berg, über ein Hotel in Chicago, bis hin zu einem Firmengelände in der Wüste. Entwickler IO Interactive bietet dem Spieler dabei eine Grafik, deren optischen Lichteffekte — wie einstrahlendes Sonnenlicht — wirklich authentisch aussehen. Zusätzlich kann der Titel extrem große Mengen an Menschen darstellen — wie auf einem dicht bevölkerten Marktplatz in Chinatown, bei dem man sich wortwörtlich durch die Menschenmenge drängeln muss.

In den 20 Levels der Kampagne fordert Square Enix in jeder Hinsicht den Einfallsreichtum des Spielers. Zu Beginn eines jeden Auftrags erhält man Informationen über eine Zielperson, die es zu beseitigen gilt. Danach geht es auch schon los. Wie, womit und wann man seinen Auftrag erledigt, bleibt jedem Spieler selbst überlassen. So kann man in einem Level im Badezimmer eines Hauses heimlich Schlaftabletten einstecken und damit das Mittagessen vergiften. Oder aber man lässt im richtigen Augenblick den Kronleuchter nach unten sausen.

Das alles gelingt nahezu unentdeckt, wenn man sich am jeweiligen Schauplatz einen Gegner schnappt, diesen beseitigt und seine Uniform anzieht. Dann kann man sich relativ ungestört in der Gegend herumtreiben und sein Opfer beobachten, bevor man zuschlägt. Waffentechnisch kann der Spieler dabei auf Klaviersaiten, schallgedämpfte Pistolen, ein Scharfschützengewehr oder Haftminen sowie C4-Sprengstoff zurückgreifen.

Es fühlt sich einfach mächtig an, in einer passenden Verkleidung sein Opfer auszukundschaften, einen der vielen Beseitigungswege zu wählen und die Mission erfolgreich abzuschließen. Es gibt völlig unterschiedliche Schauplätze, Waffen und Vorgehensweisen, so dass sich sogar ein mehrmaliges Durchspielen lohnt. Gerade wenn man zu Beginn den leichtesten der fünf Schwierigkeitsgrade genutzt hat. In höheren fehlen das Radar und sonstige Tipps und Hilfen — spannend und herausfordernd zugleich.

Wenn man sich im falschen Moment bewegt oder zur falschen Zeit die teilweise überladene Steuerung nicht kontrollieren kann, hilft oftmals nur ein Neustart von den fair verteilten Kontrollpunkten. Das ist ärgerlich — wenngleich auch konsequent. Man kann den erhöhten Aufmerksamkeitsgrad der gegnerischen Wachen auch aussitzen, doch in vielen Situationen hilft einem das nur bedingt weiter.

Die Geschichte wird aufgrund der lebensechten Charaktere zwar hübsch vorgetragen, allerdings ist sie am Ende zu durchsichtig und enthält die ein oder andere langatmige Passage.

Der Titel ist aufgrund seiner Thematik und seiner dargestellten Inhalte definitiv nur für Erwachsene. Man erhält ein abwechslungsreiches, optisch ansehnliches und spielerisch tiefgehendes Schleich-Erlebnis mit guten 12-15 Stunden Spielzeit. Zusätzlich einen steigerungsfähigen Schwierigkeitsgrad und aufgrund der vielseitigen Möglichkeiten eine hohe Motivation, das Spiel erneut zu beginnen.

Name: Hitman: Absolution
Genre: Stealth-Action
Publisher: Square Enix
Hersteller: IO Interactive
Release-Termin: 20. November
Preis: zirka 45 Euro (PC), zirka 60 Euro (Konsolen)
System: PC, PS3, Xbox 360
USK-Freigabe: Ab 18 Jahre
Wertung: Sehr gut