Killzone 3 im Test: Spielbarer Actionfilm für die PS 3

Düsseldorf. Sony veröffentlicht am Freitag (25.2.) den dritten Teil seiner Ego-Shooter-Reihe „Killzone“. Mit einem düsteren Spielort, einer packenden Geschichte und viel Liebe zum Detail übertreffen sich die Entwickler dieses Mal selbst.

Die Story: Worum geht es?

Wer die ersten beiden Teile nicht gespielt hat, kann trotzdem bedenkenlos mit Killzone 3 einsteigen. Es geht um den erbitterten Kampf zwischen der menschlichen Interplanetary Strategic Alliance (kurz ISA, dt.: Zwischenplanetarische Strategie-Allianz, also ein Verbund aus Planeten, der loyal zur Erde ist) und den außerirdischen Helghast.

Die an Perfektion grenzende Militärmentalität der Gegner verfolgt nur ein Ziel: Die Eroberung der Erde und die Vernichtung der Menschheit. Der Krieg ist inzwischen weit fortgeschritten. Die ISA hat am Ende des zweiten Teils auf dem Planeten „Helghan“ den hochgradigsten Politiker der Gegner exekutiert.

Und genau hier steigt Killzone 3 ein: Die Gegner stecken voller Zorn und empfundener Peinigung. Nur, um sich an der ISA zu rächen, beginnen die Helghast sogar mit der partiellen Sprengung ihres eigenen Planeten. Das Ziel des Spielers dabei: Fliehen, überleben und die Gegnerscharen taktisch bekämpfen. Eine Story, wie aus einem Film — mit einem gewaltigen Unterschied: Der Spieler übernehmt die Hauptrolle.

Die Grafik: Wie sieht es aus?

Auf der Playstation 3 gab es bis jetzt keinen Shooter, der eine bessere Grafik gezeigt hat — Punkt. Das Spiel läuft flüssig, arbeitet mit stimmigen, düsteren Farbfiltern und die Objekte verhalten sich physikalisch korrekt. Ein Beispiel: Im Wind flatternde Banner fangen nach einer Explosion Flammen und beginnen, langsam abzubrennen. Auch die Personen (ISA und Helghast) sowie die Waffenmodelle sehen exzellent aus — inklusive Spiegelungen auf der jeweiligen Oberfläche.

Die Steuerung: Wie spielt es sich?

Besonders eines macht Killzone 3 im Vergleich zu anderen Ego-Shootern besser: Wer das Spiel mit dem normalen Playstation-Controller spielt, wird feststellen, dass durch gezielte Vibrationen im Controller das Gewicht der Waffe simuliert wird. Die Waffe ist stets zu spüren und gibt dem Spieler ein gutes Kontroll-Gefühl. Auch das Zielen funktioniert einwandfrei und alle Bewegungen laufen im wahrsten Sinne des Wortes wie auf Knopfdruck ab — selbst in den Abschnitten, in denen ihr am Geschützturm eines Fahrzeuges mehr als gut zu tun habt.

Es gibt aber noch eine weitere Steuerungsvariante: Mit Hilfe der Playstation-Bewegungssteuerung „Move“ lässt es sich noch genauer als per Standard-Controller steuern. Gezielt wird dorthin, wo ihr den Leuchtcontroller hinhaltet. Eine tolle Zusatzfunktion!

Der Sound: Wie klingt es?

Das Spiel wird mit der richtigen Heimkino-Ausstattung zu einem Ungetüm — durchweg im positiven Sinne. Man hört feindliche Panzer oder Geschütztürme bereits, bevor man sie sehen kann. Schüsse, Einschläge und Explosionen klingen extrem wuchtig, realistisch und machen ordentlich Krach. Leider sind die deutschen Synchronstimmen der Charaktere etwas lahm. Ein kleiner Tipp: Wer möchte, kann im Spiel auf die englische Sprachausgabe umstellen, die deutlich besser ist.

Die Atmosphäre: Wie fühlt es sich an?

Dank der bisher beschriebenen audiovisuellen Feinkost entsteht eine düstere, laute und emotionale Atmosphäre. Während der 8 Stunden der Einzelspieler-Kampagne durchlebt man als Spieler viele Momente: Ärger, Streit, Verzweiflung, Sieg, Niederlage und Zerstörung. Das alles schaffen eine durchdachte Story, eine tolle Grafik und ein ohrenbetäubender Sound. Später im Spiel strotzt die Umgebung nur so vor Leben: Bäume mit sich bewegenden Blättern, Canyons mit Ausblick, Krabbeltiere und Pflanzenblüten lassen bei jedem Spieler den Mund offenstehen. Dazu spürt man, wie bereits erwähnt, bei jedem Schritt seine Waffe und jeden abgefeuerten Schuss. Dichter kann eine atmosphärische Inszenierung kaum ausfallen.

Wer es aber gerne noch näher hat, benötigt einen 3D-Fernseher und eine passende 3D-Brille. Mit diesen Utensilien bewaffnet, springen dem Spieler die Gegner sozusagen entgegen. Auch die Rauchwolken wabern je nach Windrichtung auf einen zu. Und wer über Kimme und Korn zielt, wird sogar die Tiefe des Raumes feststellen können. Wieder eine tolle Zusatzfunktion für die, die bereits mit der neuesten Technik ausgestattet sind.

Der Multiplayer-Modus: Wie spielt es sich zusammen?

Wer lieber zusammen als alleine vor dem Fernseher spielt, wird von Killzone 3 nicht enttäuscht werden. Die gesamte Einzespieler-Kampagne kann man mit einem Freund zusammen erleben. Das Spiel teilt das Bild in zwei Hälften, so dass jeder Spieler auf seiner Seite seine eigene Figur steuern kann. Eine Option, die heutzutage kaum noch ein Spiel bietet, von Spielern aber immer gefordert wird. Natürlich bietet das Spiel auch die klassischen Online-Multiplayer-Modi an. Getestet werden konnten diese leider noch nicht, da die Server erst am Releasetag online gehen.

Die Kritik: Was ist nicht so gut?

Acht Stunden im Einzelspieler-Modus sind für 60 Euro natürlich etwas mager, aber der heutigen Zeit angepasst. Kaum ein Spiel bindet den Zocker in der heutigen Zeit länger an den Bildschirm. Zusätzlich fehlt es dem Spiel an wahren Innovationen: Das Spiel macht nichts anders, als die Konkurrenz — nur eben deutlich besser.

Das Fazit: Wie ist es?

Story, Grafik, Sound und Atmosphäre haben allerhöchstes Niveau. Die Umgebungen und Personen sind glaubwürdig, sehen realistisch aus und werden durch Effekte punktgenau untermauert. Die Action auf dem Bildschirm ist durchgehend fordernd aber fair zugleich und bietet stetige Abwechslung. Kurzum: Killzone 3 ist der beste Shooter für die Playstation 3 - allerdings nur für Erwachsene geeignet.

Killzone 3, Sony, ab 18 Jahren, 60 Euro, für Playstation 3