Super Mario: Dem sind selbst ganze Planeten zu klein

Der wahrscheinlich berühmteste Klempner der Welt kehrt für Nintendo in den Ring zurück – technisch auf höchstem Niveau.

Die berühmteste aller Videospielfiguren ist zurück in ihrem Element: Etwa alle fünf Jahre veröffentlicht Nintendo eine Big Budget-Produktion für seine Hauptkonsole, in der Klempner Mario seine Paraderolle als Super Mario spielt. Fast ebenso sicher revolutioniert knapp alle zehn Jahre einer dieser Verkaufsschlager die Videospielbranche.

War es 1986 die weite Welt von "Super Mario Bros." mit ihrem nie zuvor gesehenen Leveldesign, so öffnete Nintendo 1996 eine neue Dimension: "Super Mario 64" war nicht nur unglaublich unterhaltsam und technisch perfekt, es war auch das erste Spiel, das das "Jump’n’Run"-Genre in 3D umsetzte - ein Quantensprung und heute nicht mehr wegzudenken.

Wiederum knapp zehn Jahre später kommt nun die Steigerung: Mario-Erfinder Shigeru Miyamoto bezeichnet das für die Nintendo Wii-Konsole erscheinende "Super Mario Galaxy" (trotz des offiziellen Sequels "Super Mario Sunshine" von 2002) als geistigen Nachfolger von "Super Mario 64". Mit gutem Grund. "Super Mario Galaxy" definiert Plattform-Games neu und treibt mit der Dreidimensionalität abgehobene Spielchen.

Die traditionell dürftige Story führt Super Mario ins All. Erzfeind Bowser hat wieder mal Prinzessin Peach entführt und sie samt Schloss im Weltraum versteckt. Doch Rettung naht: Der kleine Prinz-Anwärter Mario stürzt sich mutig in ein Abenteuer der Superlative, warpt oder springt bei seiner Suche von einem Planeten zum nächsten.

Es gibt sechs verschiedene Themengebiete mit 40 Galaxien, unter anderem im "normalen" dunklen All sowie in Lava, Eis-, Pflanzen-, Geister-, Wüsten- oder Wasser-Galaxien, denen sich Mario mit unterschiedlichen Superkräften anpasst. Sein normaler Sprung kann je nach Größe des Planeten und dessen gravitativer Verhältnisse unterschiedliche Ausmaße annehmen, ebenso sein Doppel-, Dreifach- oder Weitsprung.

Der Wandsprung bringt ihn auf höher gelegene Plattformen, indem er von einer Wand zur gegenüber liegenden hoch hüpft. Der Stampfattacken-Sprung macht Pilze, Asseln, Schildkröten und Tausendfüßler platt wie Flunder.

Für Bosse wie Spinnen, Pflanzen oder Riesenroboter, die gern mal so groß wie der eigentliche Planet sind, sammelt Mario Kristalle zum Schießen, schluckt Power-Pilze, die ihn größer, stärker oder schneller machen und fliegt im Geist- oder Bienenkostüm umher. Jedes Areal birgt etliche Sterne - Belohnungen für abgeschlossene Aufgaben.

Fazit: In "Super Mario Galaxy" steht die Welt Kopf. Der Einsatz von Wiis bewegungssensitiven Controller-Funktionen ist intuitiv und die Kamera bleibt trotz physikalisch wildester Sprungeskapaden stets am Ball. Die hohe optische und spielerische Qualität sowie ein fantastisches Design machen Super Mario erneut zum König des Genres. Preis: 48 Euro.