Videospiele: Online-Pass erschwert Gebrauchtkauf

Paderborn (dpa/tmn) - Wer Videospiele gebraucht kauft, muss für bestimmte Funktionen oft extra bezahlen. Dafür sorgt der sogenannte Online-Pass. Verbraucher sollten sich deshalb vor dem Kauf darüber informieren - und durchrechnen, ob der Kauf lohnt.

„Mittlerweile arbeiten die meisten großen Spielepublisher damit“, sagt Jörg Müller-Lietzkow, Professor für Medienorganisation an der Universität Paderborn. Dazu gehören Electronic Arts, Ubisoft, THQ. Kürzlich hatte auch Sony angekündigt, in kommende Titel wie „Uncharted 3“ einen Online-Pass zu integrieren.

Der Pass ist in neuen Kopien von Spielen enthalten und besteht aus einem mehrstelligen, nur einmal benutzbaren Code. Dieser muss beim Start eingegeben werden, um bestimmte Mehrspieler-Funktionen freizuschalten. Gebrauchtkäufer müssen die Aktivierung nachkaufen. Der Preis beträgt je nach Hersteller etwa zehn Euro. Ob und welche Funktionen in den Spielen separat freigeschaltet werden müssen, ist auf der Packung vermerkt.

„Die Spielehersteller wollen mit dem Online-Pass Umsatzverluste aus Gebrauchtverkäufen ausgleichen“, erklärt Müller-Lietzkow. „Gerade bei den teuren Konsolenspielen ist das ein großer Markt, von dem sie nicht direkt profitieren.“ Verbraucher sollten sich am besten vor dem Kauf über einen möglichen Online-Pass informieren und die Kosten dafür mit dem Preisvorteil des Gebrauchtkaufs vergleichen.