Wooga sammelt Geld für Expansion
Berlin (dpa) - Der deutsche Spiele-Entwickler Wooga hat für seine Expansion 24 Millionen Dollar frisches Kapital eingesammelt. Größter Geldgeber in dieser Finanzierungsrunde sei der US-Investor Highland Capital Partners, teilte das Startup am Dienstag in Berlin mit.
Die bereits an Wooga beteiligte Holtzbrinck Ventures engagiert sich ebenfalls. Ein Manager von Highland zieht in den Wooga-Verwaltungsrat (Board) ein. Das Geld dient vorrangig dazu, das Team von derzeit 85 auf rund 150 Mitarbeiter zu vergrößern.
Das 2009 gegründete Unternehmen vermarktet seine Spiele ausschließlich über das Soziale Netzwerk Facebook - daher spricht man von Social Games. Es ist im Vergleich zu seinen US-Rivalen spät in den Markt eingestiegen, aber schnell gewachsen. Derzeit gehört es mit knapp 30 Millionen Nutzern im Monat zu den fünf größten Anbietern. Es erreicht mehr Menschen als Playdom, das der Unterhaltungsriese Disney im vergangenen Jahr für mehr als eine halbe Milliarde Dollar kaufte. Wooga sieht sich selbst größter Social-Games-Entwickler Europas.
Bis Ende des Jahres wolle man weltweit eine „starke Nummer 2“ sein, sagte Gründer und Chef Jens Begemann der Nachrichtenagentur dpa. Die Nummer 1 im Feld ist Zynga, das mit Titeln wie „Cityville“ und „Farmville“ mehr als 240 Millionen Nutzer lockt. Das geht aus Zahlen von Facebook hervor, die die Website appdata.com auswertet.
Wooga setzt auf das sogenannte Free-to-play-Modell: Die Spiele sind grundsätzlich kostenlos, Nutzer können aber für geringe Beträge virtuelle Gegenstände kaufen und sich so beispielsweise Zeitvorteile sichern. Nach Angaben von Wooga-Chef Jens Begemann geben 3 Prozent der Spieler Geld aus. Das Unternehmen sei derzeit „knapp nicht profitabel“.
In der Abhängigkeit vom Sozialen Netzwerk sieht Begemann kein Risiko. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu Facebook“, betonte er. Zudem bestehe eine gegenseitige Abhängigkeit, denn Spiele seien für das Online-Netzwerk ein „wesentlicher Wachstumstreiber“.
Mit Titeln wie „Monster World“ oder „Diamond Dash“ zielt Wooga vor allem auf Gelegenheitsspieler. „Ein typischer Nutzer spielt fünf Mal pro Tag fünf Minuten“, sagte Firmenchef Begemann. Mit einem Anteil von 70 Prozent seien Frauen deutlich stärker repräsentiert als bei klassischen Spielen für PC oder Konsolen.
In einer früheren Finanzierungsrunde hatte Wooga 5 Millionen Euro eingesammelt. Die Gründer hatten anfangs 150 000 Euro aufgebracht.