Stefan Ungruhe druckt eine Excel-Liste nach der anderen aus. Der Schulleiter der katholischen Grundschule Wiesenstraße in Kempen muss täglich genau festhalten, welcher Schüler sich mit welchem Verfahren „freitesten“ möchte, sollte der Pooltest einer Klasse positiv sein. „Die Sekretärin und ich sind täglich mit den Tests bis halb zehn beschäftigt“, sagt Ungruhe. Bei seinen Schulleiter-Kollegen das gleiche Bild: Sobald ein Pooltest positiv ist, läuft eine Maschinerie los, um nachzuhalten, wer von den Schülern einen Bürgertest hat, wer mit Lollitest getestet wird und welches Kind doch den Nasenabstrich machen möchte. Das Prozedere bringt gerade Grundschulen an ihre Grenzen.