Fotos Bruce Springsteen: Neues Album "High Hopes"
"High Hopes" heißt das neue Album von Bruce Springsteen. Es erscheint am 10. Januar und ist bereits das 18. Studioalbum des mittlerweile 64-jährigen Sängers aus New Jersey, USA. Der "Boss" veröffentlicht nicht nur die normale CD, sondern auch eine Vinylausgabe und eine Special Edition. Darin enthalten ist auch die Live-DVD zum Konzert in London 2013.
Ein reguläres Studioalbum ist "High Hopes" dennoch nicht. Auf der neuen Scheibe sind bisher unveröffentlichte Songs, radikal neu arrangierte Lieder und einige Coverversionen zu hören.
Springsteen wurde am 23. September 1949 in Long Branch, New Jersey, geboren. Seine Eltern tauften ihn Bruce Frederick Joseph Springsteen. 1965 begann seine Karriere, als er der Band "Castiles" beitrat.
Zu Beginn war Springsteen umtriebig. 1968 gründete er eine neue Band, "Earth", 1969 "Child", die später in "Steel Mill" umbenannt wurde. Es gab erste Erfolge und drei Singles. 1971 verließ er "Steel Mill", um sich in eine andere musikalische Richtung zu orientieren. Aus Jamsessions entstand die Gruppe "Dr. Zoom and the Sonic Boom".
Das erste Sudioalbum spielte Springsteen 1972: "Greetings from Asbury Park, N.J." - aus den beteiligten Musikern sollte später die legendäre "E Street Band" werden. 1973 nahm Columbia Records Springsteen unter Vertrag, seit 1974 trug die Band auch offiziell den Namen der Straße, in der der ehemalige Keyboarder David Sancious lebte.
Das Debut bei Columbia, "The Wild, the Innocent & the E Street Shuffle", flopte finanziell ebenso wie der Vorgänger, gilt aber heute als eines der besten Alben in seinem Werk. Mit dem dritten Album "Born to run" gelang dem Boss 1975 der kommerzielle Durchbruch. Bereits ein Jahr vorher hatte Musikkritiker John Landau nach einem Konzert geschrieben: " „Ich habe die Zukunft des Rock’n’Roll gesehen, und ihr Name ist Bruce Springsteen." Landau wurde anschließend Manager des Sängers.
"Hungry heart" vom Album "The river" war 1980 der erste Top-Ten-Hit des Künstlers. Im darauffolgenden Jahr ging Springsteen zum ersten Mal in Deutschland auf Tournee. Die Konzerte in Frankfurt, München, Berlin und Hamburg waren gleich ausverkauft.
Überhaupt seine Auftritte: Unter drei Stunden geht auch heute noch selten jemand von einem Konzert der "E Street Band" nach Hause. Auf der "Wrecking Ball"-Tour spielte er 4 Stunden und 6 Minuten in Helsinki - persönlicher Rekord.
Im Juli 2012 wurde Springsteen sogar der Strom abgedreht, weil er gemeinsam mit dem Kollegen Paul McCartney zu lange Musik gemacht hat. Im Londoner Hyde Park konnten sie gerade noch die letzte Zugabe spielen - sich aber schon nicht mehr verabschieden. Springsteen hatte bei dem dreistündigen Auftritt eine halbe Stunde überzogen und Ex-Beatle McCartney am Ende auf die Bühne geholt.
Nachdem Springsteen es lange abgelehnt hatte, Liveaufnahmen zu veröffentlichen, kam 1986 eine Sammlung über drei CDs heraus - mit zahlreichen Mitschnitten von 1975 bis 1985. Zwei Jahre zuvor hatte es Veränderungen bei der "E Street Band" gegeben. Steve Van Zandt wandelte auf Solopfaden und wurde durch Nils Lofgren ersetzt. Im selben Jahr stieg Springsteen mit "Born in the USA" endgültig zum Weltstar auf. Das Album enthält alleine sieben amerikanische Top-Ten-Hits, darunter den Titelsong und "Glory Days".
Nach einer Welttournee und der LP "Tunnel of Love" (1987) spielte er zum ersten Mal in der DDR. 160000 Zuschauer sahen Springsteen am 19. Juli 1988 auf der Rennbahn Weißensee in Ost-Berlin.
Daraufhin macht Springsteen eine Pause von der "E Street Band". Es sollte bis 1998 dauern, ehe die Musiker wieder gemeinsam auf Tour gingen.
In dieser Zeit werden zahlreiche Songs für Filme benutzt. Für "Streets of Philadelphia" aus dem HIV-Drama "Philadelphia" mit Tom Hanks in der Hauptrolle erhält Springsteen einen Oscar für den besten Song. Außerdem ist er für den Titelsong zum Drama "Dead Man Walking" ein weiteres Mal für den Oscar nominiert.
Insgesamt wird Springsteen vielfach ausgezeichnet. Er hat alleine 20 Grammys in seiner Trophäensammlung stehen. Außerdem den MTV Video Music Award und den Golden Globe. Auf diesem Bild ist er mit Ehefrau Patti Scialfa zu sehen, die er als Backgroundsängerin 1984 in die Band geholt hat. Seit 1991 sind die beiden verheiratet. Sie leben in Rumson, New Jersey und haben drei Kinder: Evan James (geboren 1990), Jessica Rae (geboren 1991) und Sam Ryan (geboren 1993).
2003 wählt das Rolling Stone Magazine die 500 besten Alben aller Zeiten. Dabei sind auch acht Platten von Springsteen: Born to Run (Platz 18), Born in the U.S.A. (85), The Wild, the Innocent & the E Street Shuffle (132), Darkness on the Edge of Town (151), Nebraska (224), The River (250), Greetings from Asbury Park, N.J. (379), Tunnel of Love (475). Erfolgreicher waren nur die Beatles (elf Alben), Bob Dylan und die Rolling Stones (jeweils zehn).
Im Juni 2011 starb Springsteens langjähriger Weggefährte Clarence Cleomons an den Folgen eines Schlaganfalls. "Big Man" war der schon zu Lebzeiten legendäre Saxophonist der E Street Band. Seit ihrer Gründung 1972 spielte Clemons bis zu seinem Tod mit der Band.
Das letzte Album vor "High Hopes" war "Wrecking Ball". 2012 reflektiert Springsteen darauf die Entwicklungen in der Bankenwelt und die Finanzkrise. Außerdem ist es Clarence Clemons gewidmet. "Wrecking Ball" stand in mehreren Ländern auf Platz 1 der Charts.
Außerhalb seiner Songs engagiert sich der Boss seit langer Zeit auch für gesellschaftliche Themen. Bereits 1979 trat er mit mehreren Musikern beim Anti-Atomkraft-Konzert "No Nukes" auf. Im September und Oktober 1988 ging Springsteen zusammen mit anderen Künstlern, Sting, Peter Gabriel und Tracy Chapman, auf eine Benefiztournee zu Gunsten der Menschenrechtsorganisation Amnesty International.
2012 rockte der Boss unter anderem mit Jon Bon Jovi bei einem Hilfskonzert im New Yorker Madison Square Garden für die Opfer von Hurricane Sandy.