Cyndi Laupers „Kinky Boots“ führt bei Tony-Nominierungen

New York (dpa) - Seltsame Schuhe knapp vor hochbegabten Mädchen: Bei den diesjährigen Tonys geht Cyndi Laupers Musical „Kinky Boots“ mit den meisten Nominierungen für den begehrten US-amerikanischen Bühnenpreis ins Rennen.

In zwölf Kategorien kann das Stück gewinnen.

Gleich dahinter kommt mit elf Nennungen „Matilda“. Bei den Theaterstücken sind „Lucky Guy“ und „Vanya and Sonia and Masha and Spike“ mit sechs Nominierungen gleichauf. Eine Chance auf einen Preis, die am 9. Juni in New York vergeben werden, haben auch die Hollywoodstars Tom Hanks und Nathan Lane.

Lane hat schon zwei Tonys, jetzt könnte der dritte dazukommen. Er kehrte vor zwei Wochen nach „The Birdcage - Ein Paradies für schrille Vögel“ wieder als homosexueller Revuestar zu einer alten Rolle zurück. Ganz fremd ist ihm diese Welt nicht. Von einem Journalisten befragt, ob er auch privat schwul sei, antwortete Lane (57) vor Jahren: „Ich bin 40, unverheiratet und arbeite viel im Musical-Theater. Zählen Sie eins und eins zusammen!“

Hanks („Forrest Gump“) könnte die Auszeichnung für seine Rolle in „Lucky Guy“ bekommen. Der Oscar-Gewinner spielt in seinem Broadway-Debut den Journalisten Mike McAlary. Der hatte in New York Polizeiskandale aufgedeckt und dafür den Pulitzer-Preis bekommen. Er starb Weihnachten 1997, kurz nach seinem 41. Geburtstag, an Krebs.

„Lucky Guy“ ist das letzte Stück der im Juni vergangenen Jahres gestorbenen Nora Ephron („Harry und Sally“, „Schlaflos in Seattle“). Mit sechs Nennungen liegt es gleichauf mit „Vanya and Sonia and Masha and Spike“. In dem humorvollen Stück geht es um einen Mann und eine Frau, die immer noch im Stile von Teenagern leben.

„Kinky Boots“ läuft seit noch nicht einmal einem Monat, hat aber bei Besuchern und Kritikern schon viel Lob gefunden. Die Story basiert auf einem Film und der wiederum auf einer wahren Begebenheit: Um eine alte Schuhfabrik zu retten, fertigt der biedere Besitzer spezielle Damenschuhe für große Männerfüße und wird so zum Star in der Drag-Queen-Szene. „Matilda“ handelt hingegen von einem kleinen hochbegabten Mädchen, das von seinen Eltern nicht gefördert wird („Lesen ist Zeitverschwendung!“). Auch das gab es schon als Film, 1996 mit Danny DeVito und Rhea Perlman.