Fotos Das sind die Unworte der letzten Jahre
Alljährlich wählt die "Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres" aus einer Vielzahl eingesendeter Vorschläge das Unwort des Jahres. Zum "Unwort 2013" hat es "Sozialtourismus" geschafft. Der Begriff wurde besonders oft im Zusammenhang mit der Berichterstattung über Einwanderer, die es angeblich nur auf die Vorteile des deutschen Sozialsystems abgesehen haben, verwendet. Zu zweifelhafter Berühmtheit brachte es im Zuge dessen das hier abgebildete Duisburger "Problemhaus".
2012 ging die "Auszeichnung" an das Wort "Opfer-Abo", das der Moderator Jörg Kachelmann maßgeblich prägte. Im Zusammenhang mit den Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn, bescheinigte er Frauen, in der Gesellschaft ein generelles Opfer-Abo zu haben.
Bevor sich die NSU-Morde zu einem der größten deutschen Justizskandale entwickelten, sprachen die Medien verallgemeinernd und pauschalisierend von den sogenannten "Döner-Morden". Das reichte zum Unwort des Jahres 2011.
Mit dem Wort "alternativlos" begründete Angela Merkel 2010 die Griechenlandhilfe. Das Wort schließe von vorneherein jegliche Optionen aus und fördere die Politikverdrossenheit, so die Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres. Das Wort war folgerichtig auch der Sieger 2010.
Der Begriff "betriebsratsverseucht" erlangte Bekanntheit durch die angebliche Verwendung innerhalb der Baumarktkette Bauhaus und wurde von der ARD mehrfach aufgegriffen. Besonders der Zusammenhang der Worte Betriebsrat und Seuche überzeugte die Verantwortlichen, das Wort 2009 zu wählen.
Die Wortkombination "notleidende Banken" (Sieger 2008) kehre laut der Sprachkritischen Aktion die Verhältnisse in zynischer Art und Weise um. Es werde der Anschein erweckt, die Banken seien die Opfer der Krise.
Beim Unwort 2007, "Herdprämie", handele es sich um eine abwertende Bezeichnung für das Geld, das Eltern erhalten sollen um ihre Kinder zuhause zu erziehen, argumentierte die Jury.