Christoph Waltz sticht gegen „The Green Hornet“
Berlin (dpa) - Oscar-Preisträger Christoph Waltz will sich nicht auf die Rolle des Bösewichts festlegen lassen. „Ich sehe das nicht strategisch, ich bin kein Marketingexperte“, sagte Waltz zum Start seines neuen Films „The Green Hornet“ an diesem Donnerstag (13.
Januar) vor Journalisten in Berlin.
Den Part des Mafiabosses in dem Serien-Remake von Michel Gondry habe er nicht „karrieretechnisch“ ausgewählt. „Das ist eine Perspektive von außen, die ich nicht einnehme“, sagte der 54-Jährige. Für seine Rolle als SS-Offizier in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ hatte Waltz im vergangenen Jahr einen Oscar als bester Nebendarsteller bekommen.
„Ich versuche mich nicht zu wiederholen, weil es dann nicht nur für mich, sondern auch für das Publikum langweilig wird“, sagte Waltz. Demnächst ist er als intriganter Kardinal Richelieu in den „Drei Musketieren“ zu sehen, nun starten die Dreharbeiten mit Roman Polanski für „Gott des Gemetzels“, eine Filmadaption des gleichnamigen Theatererfolgs von Yasmina Reza mit Kate Winslet und Jodie Foster.
Der gebürtige Österreicher war Jahre lang ein profilierter TV- Darsteller und immer in der engeren Wahl für Schurken oder gebrochene Figuren. Als alkoholkranker Schlagerstar Roy Black oder Entführer des Industriellensohns Richard Oetker („Tanz mit dem Teufel“) wurde er mit Preisen überhäuft. Zum Alltag gehörten aber auch eher belanglose Rollen in „Tatort“, „Derrick“ oder „Kommissar Rex“. Mit dem Oscar erlebte Waltz dann den internationalen Durchbruch.
Er sei „extrem zufrieden“ mit den Angeboten, die er nach dem Oscar erhalte - „Schurke hin oder her“, sagte Waltz. Für die goldene Statue habe er keinen festen Ort, da er ständig zwischen Europa und den USA unterwegs sei. „Der Oscar kommt dann immer mit“.
In Michael Gondrys Verfilmung einer Radio-und späteren TV-Serie spielt Waltz den Gangsterchef Benjamin Chudnofsky. Er legt sich mit dem Multimillionär und Medienmagnaten Britt Reid (Seth Rogen) an, der als „The Green Hornet“ („Die grüne Hornisse“) mit seinem Diener Kato auf Verbrecherjagd geht. Gondry hat für geschätzte 90 Millionen Dollar die gleichnamigen TV-Folgen aus den Sechzigern mit viel 3D- Effekten in Los Angeles gedreht.
Die Zusammenarbeit mit Gondry („Vergiss mein nicht“), der sein Handwerk mit Musikvideos gelernt hat, sei „eine außergewöhnliche Sache“ gewesen, sagte Waltz. Gondry habe einen „besonderen Blick auf die Dinge“. Doch für Waltz bleibt wohl Tarantino erste Wahl. Ob er für ihn in jedem Film spielen würde? „Ja, das kann man so sagen“.