Drama: Gegen Depression hilft der sprechende Biber

Mel Gibson überzeugt in Jodie Fosters Film „Der Biber“, vieles andere aber nicht.

Auf Mel Gibson ist nicht jeder Kinogänger gut zu sprechen. Sorgte doch der Hollywood-Macho mit antisemitischen Pöbeleien und Gewalt gegenüber seiner Ex-Freundin Oksana Grigorieva für Negativschlagzeilen. Nun ist er in „Der Biber“ zurück auf der Leinwand — und spielt überzeugend.

Als „toter Mann“ treibt der depressive Walter Black (Gibson) im Pool seines Vorort-Hauses. Der Erbe einer Spielzeugfabrik ist am Ende, von seiner Frau (Foster) und den beiden Kindern hat er sich entfremdet.

Da findet der Selbstmordkandidat in einer Mülltonne eine Biber-Handpuppe, die für ihn zu sprechen beginnt. Schon bald verleiht ihm das Plüschwesen mit den Riesenzähnen neuen Elan. „Wach auf“, ruft der Biber — und die Erfolge in Firma und Familie stellen sich ein. Bis das Biest seine destruktive Seite offenbart.

Mit intensiver Präsenz stellt Gibson die Seelenqualen eines Mannes in der Krise dar. Trotzdem funktioniert der Film insgesamt nicht gut. Denn die Regisseurin Jodie Foster bemüht sich einerseits um eine streng naturalistische Tonart, die das Familienleben eindimensional wirken lässt. Andererseits baut sie eine arg platte Symbolebene ein, wenn etwa eine amputierte Hand herumliegt und ein Junge mit dem Kopf durch die Wand geht.

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