Filmpreise: Deutsche hoffen auf mehrere Oscars

In der Nacht zu Montag werden die „Academy Awards“ in Hollywood verliehen.

Los Angeles. Insgesamt sechs Produktionen mit deutscher Beteiligung machen sich Hoffnungen, in der Nacht zu Montag (ab 2 Uhr deutscher Zeit, zu sehen auf ProSieben) in Hollywood einen oder mehrere der "Academy Awards" und damit die begehrte Oscar-Trophäe zu gewinnen. Der prominenteste Film mit deutscher Beteiligung ist das US-Drama "Der Vorleser", das in fünf Kategorien nominiert ist.

Der deutsche Schauspieler David Kross verliebt sich als Jüngling in eine wesentlich ältere Frau (Kate Winslet). Jahre später erkennt er sie bei einem Prozess gegen Mittäter in der Nazi-Diktatur wieder. Der Film entstand nach dem Bestseller des deutschen Autors Bernhard Schlink und wurde unter anderem in Köln gedreht. David Kross wurde allerdings nicht nominiert.

Der Produzent Bernd Eichinger und sein Regisseur Uli Edel gehen mit "Der Baader Meinhof Komplex" über die RAF ins Rennen für den besten Film, der nicht in englischer Sprache gedreht wurde. Nach "Der Untergang" (2005) ist es die zweite Oscar-Nominierung für Eichinger innerhalb von vier Jahren.

In dieser Kategorie bekommt Eichinger allerdings deutsche Konkurrenz. Die Berliner Gerhard Meixner und Roman Paul haben den israelischen Animationsfilm "Waltz With Bashir" produziert und damit schon einen Golden Globe gewonnen. Meixner und Paul arbeiten international und waren vor drei Jahren bereits mit einer Nominierung für den Film "Paradise Now" aus Palästina im Rennen.

Zwei deutschsprachige Anwärter gibt es in der Kurzfilm-Kategorie. Hier kann sich der Berliner Regisseur Jochen Alexander Freydank mit dem 14-Minuten-Drama "Spielzeugland" ebenso Hoffnungen machen wie Reto Caffi, ein Absolvent der Kunsthochschule für Medien in Köln. Freydanks bereits vielfach ausgezeichneter Film mit der Schauspielerin Julia Jäger spielt im Nazi-Deutschland der frühen 40erJahre und handelt von Schuld und Verantwortung, von großen und kleinen Lügen. Caffi gewann für sein Werk "Auf der Strecke" bereits den Studenten-Oscar 2008.

Auch der Dokumentar-Oscar könnte nach Deutschland gehen. Der in München geborene Filmemacher Werner Herzog hat für den Dokumentarfilm "Encounters At The End of The World" (Begegnungen am Ende der Welt) nach Jahrzehnten im Geschäft seine erste Oscar-Nominierung erhalten. In seinem Dokumentarfilm porträtiert er Wissenschaftler, die ihr Leben den Tieren und der Landschaft der Südpol-Region widmen.