Grütters: 2014 war gutes Kinojahr

Berlin (dpa) - Der deutsche Film hat laut Kulturstaatsministerin Monika Grütters „ein gutes Kinojahr“ hinter sich. „2014 waren hier sieben Filme Besuchermillionäre“, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

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Der Trend beim Marktanteil des deutschen Films sei positiv, er laufe nach ersten Zahlen auf 24 bis 26 Prozent zu. „Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil wir ja auch eine publikumswirksame Fußball-WM hatten.“ Genaue Zahlen zum Kinojahr veröffentlicht die Filmförderungsanstalt (FFA) am 9. Februar.

Grütters hob die Qualität deutscher Filme hervor, wie „Hannah Arendt“ oder „Kreuzweg“, der auf vielen Festivals lief. „Im Labyrinth des Schweigens“ mit Gert Voss als Generalstaatsanwalt Fritz Bauer halte sich bis heute im Kino. „Dieser eindrucksvolle Film könnte und sollte ein Unterrichtsklassiker werden“, sagte Grütters. Der deutsche Film stehe insgesamt sehr gut da und sei bei der Berlinale (5. bis 15. Februar) so stark vertreten wie selten.

Mit Blick auf die hierzulande erfolgreichen Komödien sagte Grütters: „Offensichtlich sind es eher die komischen, die unterhaltsamen und munteren Filme, die ein großes Publikum anziehen. Das wirft kein schlechtes Bild auf das deutsche Publikum, dass auch wir Komödie können, dass auch wir Humor haben.“

Grütters zeigte Verständnis für das Engagement der Initiative Pro Quote Regie, die erreichen will, dass in drei Jahren 30 Prozent der Regieaufträge und Fördermittel an Frauen vergeben werden. Bei Kultur und Film fehle noch eine umfassende Datengrundlage. Daher habe sie eine Studie in Auftrag gegeben, die die Ursachen für den aktuellen Frauenanteil in verschiedenen Filmbereichen - nicht nur bei der Regie - beleuchte. „Die bereits vorliegenden Zahlen aus dem Regiebereich sprechen eine eindeutige Sprache: Frauen sind hier deutlich unterrepräsentiert, da muss sich etwas tun!“

Bei der Eröffnung der 65. Berlinale am Donnerstag will sich Grütters für die Freiheit der Kunst einsetzen. „Dass gerade Deutschland mit seiner Geschichte ein so politisches Festival hat, tut dem Land sehr gut.“

Aus dem Iran war Kritik an der Berlinale-Teilnahme des neuen Films „Taxi“ von Jafar Panahi gekommen - Panahi hat in seiner Heimat Berufsverbot. Grütters zitiert den Festivalchef: „Ich bin Dieter Kosslick dankbar, dass er Jafar Panahi „so lange einladen will, bis er kommen darf“.“

Die Kultur könne da Brücken bauen, wo Politik und Diplomatie an ihre Grenzen stießen. „Wir können andere Staaten nur immer wieder mahnen, auch ihrerseits die Menschenrechte und die Freiheit der Kunst zu wahren und zu respektieren.“

Die Filmfestspiele werden vom Bund mit rund 6,5 Millionen Euro aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin unterstützt.