Hamburger Filmfest geht mit Preisverleihung zu Ende

Hamburg (dpa) - Der Film „Mustang“ über fünf pubertierende Türkinnen gehört zu den Gewinnern beim Filmfest Hamburg. Der erste Spielfilm der franko-türkischen Regisseurin Deniz Gamze Ergüven war beim Filmfestival in Cannes vorgestellt worden und geht für Frankreich in den Wettbewerb um den Auslands-Oscar.

Beim Filmfest an der Elbe zeichneten ihn die Juroren mit dem Art Cinema Award aus. Der Preis der Friedrich-Ebert-Stiftung für den politischen Film ging an den schwedischen Dokumentarfilmer Magnus Gertten für sein Werk „Every Face Has A Name“ über KZ-Überlebende, die im April 1945 im Hafen von Malmö ankamen.

Insgesamt stand zum Abschluss am Samstagabend die Vergabe von fünf Auszeichnungen an. Als Gewinner des Preises der Hamburger Filmkritik kürten die Juroren Filmemacher Gabriel Mascaro für „Neon Bull“ (Brasilien/Uruguay/Niederlande). Den NDR Nachwuchspreis sicherte sich Regisseur Guillaume Senez für „Keeper“ (Belgien/Frankreich/Schweiz). Das Publikum stimmte für den Dokumentarfilm „Nice People“ (Karin af Klintberg, Anders Helgeson) über somalische Flüchtlinge in Schweden, die als erstes Team für ihre afrikanische Heimat bei einer Bandy-Weltmeisterschaft - einem Eishockey-Vorläufer - antraten.

Bereits vor der Abschlussveranstaltung am Abend hatten die Veranstalter den Gewinner des Michel Filmpreises beim gleichnamigen Kinder- und Jugendfilmfest ausgezeichnet: den niederländischen Beitrag „Kleine Gangster“ von Arne Toonen über einen Jungen, der in der Schule gemobbt wird und nach einem Umzug die Chance wittert, eine neue Identität anzunehmen und seinen Vater als Mafiaboss auszugeben.

Bereits am Vortag waren Produzentenpreise für die TV-Tragikomödie „Frauen“ und das Kino-Psychodrama „One Floor Below“ vergeben worden. Der Gesamtwert der Preise beim Hamburger Filmfest beträgt 90 000 Euro. Die wichtigste Auszeichnung indessen ist undotiert: der Douglas-Sirk-Preis, den Frankreichs Kinostar Catherine Deneuve erhielt. Mit ihrer Ehrung hatte die 23. Festivalausgabe begonnen. Bis zum Abschlussfilm „Paradise“ des iranischen Regisseurs Sina Ataeian Dena standen 172 Beiträge aus 52 Ländern auf dem Programm.