Schwarzenegger mit Knarre und Zigarre in „Sabotage“
Mit 66 Jahren ballert der frühere Gouverneur von Kalifornien immer noch gern.
Vom Bodybuilder zum Actionhelden zum Gouverneur und wieder zurück — Arnold Schwarzenegger kann nicht aufhören, sich neu zu erfinden. Aber mit 66 Jahren kommt auch ein ganzer Kerl wie Arnie an seine Grenzen. „The last stand“ — sein Comeback als Actionheld nach zwei politischen Amtszeiten — spielte gerade die Produktionskosten ein. In „Escape Plan“ mussten ihm Sylvester Stallone und 50Cent kräftig unter die Arme greifen — und auch sein neuer Film „Sabotage“ vertraut nicht mehr auf die alleinige Anziehungskraft des Gouvernators.
Schwarzenegger spielt den Leiter einer Truppe, die im Dienste der US-Drogenfahndung DEA unterwegs ist — acht wilde Kerle und eine schlagkräftige Quotenfrau, die zehn Millionen Dollar aus konfiszierten Drogengeldern abzweigen. Aber die Beute verschwindet aus dem Versteck in der Kanalisation, was den Teamgeist empfindlich stört.
Wenige Monate später wird einer nach dem anderen getötet. Die bizarren Hinrichtungen lassen auf Täter aus dem Drogenkartell schließen, aber das könnte auch nur ein Deckmantel sein. Wer hier wen warum umbringt, verfolgt man im Laufe des Filmes jedoch mit immer größerer Gleichgültigkeit. Die Morde scheinen auch nur der Vorwand zu sein, die krassen, gewaltpornografischen Ergebnisse der Tötungsdelikte ins Bild zu fassen.
Regisseur David Ayer („End of Watch“) hatte schon immer eine Faszination für harte Kerle und dreckigen Polizeialltag. In „Sabotage“ wird ihm diese Schwäche zum Verhängnis. Denn seine Superbullen sind nur wandelnde Testosteronbomben ohne nachweisbare Charaktereigenschaften. Zwar ist Schwarzeneggers Figur als undurchsichtiger Charakter zwischen Wohl und Wehe angelegt Aber auch acht Jahren im Politikbetrieb haben aus Arnie keinen wirklich guten Schauspieler gemacht. Aber am Ende gibt es trotzdem eine politisch unkorrekte Zigarre.