„Skyfall“-Weltpremiere: James Bond königlich gefeiert
London (dpa) - Zum 50. Leinwandjubiläum von Geheimagent 007 haben Stars und Fans dem neuesten James-Bond-Film „Skyfall“ in London eine glamouröse Weltpremiere beschert.
Großbritanniens Thronfolger Prinz Charles und seine Frau Camilla höchstpersönlich kamen am Dienstagabend zu der Feier in die berühmte Royal Albert Hall. Neben den Stars des neuen Films Daniel Craig, Judi Dench oder Javier Bardem waren auch Darsteller aus früheren Bond-Filmen dabei. Hunderte Fans jubelten ihnen zu. Der Erlös aus dem Abend war für Hilfsorganisationen bestimmt, die britische Geheimdienstmitarbeiter unterstützen.
„James Bond mag zwar ein fiktionaler Charakter sein, aber er ist der berühmteste Geheimagent aller Zeiten“, erklärte Charles in einem Spendenaufruf. Vor dem Filmstart sprach er mit den Schauspielern. Besondere Aufmerksamkeit widmete er einem vor der Royal Albert Hall aufgestellten Aston Martin, dem legendären Bond-Wagen. Charles besitzt selber eines der klassisch britischen Autos. „Es ist sehr schön, Sie einmal in Fleisch und Blut zu sehen“, sagte Camilla zu Bond-Darsteller Craig.
Craig, der nach „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“ zum dritten Mal Bond spielt, zeigte sich beeindruckt. „Auf so einer Premiere bin ich noch nie gewesen, es ist absolut unglaublich“, sagte er auf dem Roten Teppich. Es sei eine „unglaubliche Ehre“ für ihn, Teil der Bond-Geschichte zu sein. Dass Prinz Charles dabei sei, sei das „Sahnehäubchen auf der Torte“.
Ihre Majestät Queen Elizabeth II., in deren Dienst Bond in den Filmen steht, war zwar nicht vor Ort, hatte dem Agenten aber bereits mit ihrer Rolle in einem Bond-Kurzfilm zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele im Juli die Ehre erwiesen.
In „Skyfall“ greifen Hacker den britischen Geheimdienst MI6 an, und Bond gerät an seine persönlichen Grenzen. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit beliebten Charakteren und Elementen der Serie, die auf den Büchern von Ian Fleming beruht. Erste Kritiken in Großbritannien lobten „Skyfall“ und sagen ihm bereits großen Erfolg voraus. „Bond-Stars schütteln und rühren den Roten Teppich durch“, hieß es am Mittwoch zur Premiere in der Zeitung „The Times“.
Co-Produzentin Barbara Broccoli nannte „Skyfall“ einen „klassischen Bond mit moderner Atmosphäre“. „Zum 50. Jubiläum wollten wir einen Film für die Fans machen und den besten Bond, den es je gab.“
„Fünfzig Jahre sind eine lange Zeit - irgendwas muss da richtig gelaufen sein“, sagte Bardem, der in „Skyfall“ den Bösewicht Silva mimt. „Das geht bei den Schauspielern los, die Bond gespielt haben. Sie haben ihm alle ihren eigenen Stempel aufgedrückt.“ Dench, die bereits in sieben Bond-Filmen als dessen Chefin M auftrat, erklärte: „Ich hoffe, es geht noch 50 Jahre lang weiter.“
Naomi Harris, die im Film eine Agentin spielt, erklärte, Bond-Girls müssten mehr leisten als schön auszusehen. „Bond-Girls müssen die moderne Frau widerspiegeln.“ Für ihre Rolle habe sie sich Inspiration aus dem realen Agenten-Leben geholt: „Es war sehr nützlich für mich, mit einem früheren MI6-Agenten zu sprechen, der vorbeikam und alle unsere Fragen dazu beantwortete, wie es ist, ein richtiger Agent zu sein.“
In Großbritannien kommt der Film an diesem Freitag in die Kinos, in Deutschland am 1. November. Der „Skyfall“-Vorgängerfilm „Ein Quantum Trost“ aus dem Jahr 2008 spülte 586,1 Millionen US-Dollar (452,3 Millionen Euro) weltweit in die Kinokassen, bei „Casino Royale“ von 2006 waren es 594,2 Millionen US-Dollar.