Stars reagieren auf Oscar-Nominierungen
Los Angeles/Paris (dpa) - Hollywood-Star Brad Pitt könnte mit seiner Rolle als Manager eines Baseball-Teams in „Die Kunst zu gewinnen - Moneyball“ seinen ersten Oscar gewinnen.
„Ich bin sehr froh, dass es 'The Tree of Life' neben 'Moneyball' auch geschafft hat, denn wir dachten, wir seien ganz in Vergessenheit geraten“, sagte Pitt dem US-Branchenblatt „Variety“ nach Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen. „The Tree of Life“ von Regisseur Terrence Malick mit Pitt in der Hauptrolle holte drei Nominierungen, darunter als bester Film.
Martin Scorsese schlief noch in New York, als die Nominierungen vor Sonnenaufgang in Hollywood verkündet wurden. Sein Agent weckte ihn mit der Nachricht von elf Nominierungen für „Hugo Cabret“, wie der „Hollywood Reporter“ berichtete. „Man kann sich sehr freuen, aber man darf sich nicht zu große Hoffnungen machen. Ich versuche, ganz zurückhaltend zu bleiben“, sagte Scorsese dem Blatt.
Gary Oldman war gerade für Werbezwecke für den Spionagethriller „Dame, König, As, Spion“ in Berlin unterwegs, als er von seiner Nominierung als bester Hauptdarsteller erfuhr. Es sei „eigenartig und passend, die Nachricht in Berlin zu hören, dem Mekka für Spione während des 'Kalten Krieges'“, dem Rahmen für den Film, sagte er laut „Variety“. Oldman mimt einen britischen Geheimagenten, der eigens aus dem Ruhestand geholt wird, um einen feindlichen Spion zu jagen.
„Es ist ein ganz schöner Motivationsschub für ein junges Kind von 82 Jahren eine Oscar-Nominierung zu erhalten“, freute sich Christopher Plummer nach Angaben des Filmverleihers Focus Features. Plummer steckte die Nominierung für seine Nebenrolle in der skurrilen Liebeskomödie „Beginners“ ein. Plummer spielt einen Witwer, der sich kurz nach dem Tod seiner Frau zu seinem Schwulsein bekennt. Der gebürtige Kanadier wäre im Falle des Gewinns der älteste Schauspieler in der Oscar-Geschichte, der auf der Bühne stünde. Den Rekord hält Jessica Tandy, die 1990 mit 80 Jahren für „Driving Miss Daisy“ zur besten Hauptdarstellerin gekürt wurde.
Der französische Regisseur Michel Hazanavicius („The Artist“), der den Oscar für Regie und Original-Drehbuch gewinnen könnte, ist ganz gerührt. „Man kann vom César träumen, und wenn man verrückt ist, kann man von einem Oscar für einen nicht-englischsprachigen Film träumen“, sagte der Franzose laut „Variety“. Aber er habe sich „niemals getraut“, eine der wichtigen Oscar-Sparten in Erwägung zu ziehen.
„Ich habe einen Liebesbrief nach Hollywood geschickt, und Hollywood hat geantwortet“, sagte Hazanavicius über den Erfolg seiner Stummfilm-Hommage an die frühe Ära Hollywoods. Der Film „The Artist“ wurde am Dienstag zehnmal nominiert.
Die Schauspielerin Bérénice Bejo verriet dem „Hollywood Reporter“, dass sie die Nominierungen zusammen mit dem „The Artist“-Team am Fernseher in Paris verfolgt habe. „Mein Name wurde als erster verlesen. Das fühlte sich vielleicht 'whoa!' an“, sagte die Nebendarstellerin. „Die Leute sagen nun, dass sich jetzt meine Karriere ändern wird, aber warten wir mal ab. Ich kann mit amerikanischen Schauspielerinnen nicht mithalten. Ich habe einen Akzent“. Die Oscars werden am 26. Februar verliehen.