Umstrittene Satire aus Österreich: „Paradies: Glaube“

Berlin (dpa) - Der österreichische Regisseur Ulrich Seidl zeigt im zweiten Teil seiner „Paradies“-Trilogie unter dem Titel „Paradies: Glaube“ die Umtriebe der etwa 50-jährigen fanatischen Katholikin Anna Maria (Maria Hofstätter).

Sie zieht während ihres Sommerurlaubs in Wien von Haus zu Haus und versucht, völlig Fremde zu ihrem Glauben zu bekehren. Rücksicht auf die Gefühle und Lebensmodelle anderer Menschen oder Toleranz gegenüber Andersgläubigen sind ihr dabei völlig fremd. Besonders arg trifft es ihren nach langer Abwesenheit wieder heimgekehrten muslimischen Gatten Nabil (Nabil Saleh). Eine Katastrophe erscheint unausweichlich. Der Film setzt sich sehr ernsthaft mit der Gefährdung der bürgerlichen Gesellschaft durch Fanatismus jeglicher Art auseinander. Beim Filmfestival Venedig im September gewann der Film einen der Hauptreise.

Paradies: Glaube, Österreich/Deutschland/Frankreich 2012, 113 Min., FSK ab 16, von Ulrich Seidl, mit Maria Höfstätter, Nabil Saleh