Abschied von einem Multitalent Von „Alien“ bis „Harry Potter“ - Filmstar John Hurt ist tot
London. Der britische Schauspieler John Hurt ist tot. Er starb im Alter von 77 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung, wie sein Management der Nachrichtenagentur PA bestätigte.
Hurt war über Jahrzehnte hinweg in Film, Fernsehen und Theater aktiv. International berühmt wurde er unter anderem mit dem Science-Fiction-Horrorfilm „Alien: Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ (1979). Seine wohl bekannteste Rolle - die des schwer entstellten Mannes John Merrick - spielte er 1980 in David Lynchs „Der Elefantenmensch“. Dem jüngeren Publikum ist Hurt eher als Zauberstabmacher Mr. Ollivander aus der „Harry Potter“-Serie bekannt. Auch bei der BBC-Kultserie „Doctor Who“ wirkte er zeitweise mit.
Das Multitalent wurde zweimal für einen Oscar nominiert und gewann einen Golden Globe und vier Bafta-Preise, unter anderem 2012 für sein Lebenswerk und seinen außerordentlichen Verdienst um den britischen Film. Bei der Berlinale 2009 erhielt er einen Teddy Award für seine Darstellung des homosexuellem britischen Schriftstellers Quentin Crisp in „An Englishman in New York“. 2015 wurde Hurt von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.
Freunde, Fans und Wegbegleiter würdigten den Schauspieler in den sozialen Netzwerken. „Ich bin so traurig, zu hören, dass der immens talentierte und zutiefst geliebte John Hurt gestorben ist. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden“, schrieb die „Potter“-Autorin J.K. Rowling bei Twitter.
Der Hollywood-Schauspieler, Regisseur und Produzent Mel Brooks betonte in dem Netzwerk: „Keiner hätte den Elefantenmenschen einprägsamer darstellen können. Er machte aus dem Film unsterbliches Kino. Wir werden ihn schmerzlich vermissen.“
Die US-Schauspielerin Sharon Stone wünschte auf Twitter: „Gott sei mit John Hurt, einem legendären Schauspieler und gutem Menschen.“
Im Juni 2015 hatte Hurt auf seiner Homepage mitgeteilt, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sei. Damals hieß es noch, dieser sei in einem frühen Stadium und er selbst sei optimistisch.
Derzeit ist Hurt in deutschen Kinos in dem Filmporträt „Jackie“ über die US-Präsidentengattin Jacqueline Kennedy mit Natalie Portman in der Titelrolle zu sehen. dpa