„World War Z“: Brad Pitt im Kampf gegen die Untoten

Brad Pitt als lässiger Held in dem halbwegs intelligenten Überlebensdrama „World War Z.

Düsseldorf. Zum Frühstück backt Gerry Lane (Brad Pitt) noch Pfannkuchen für seine beiden Töchter, doch Momente später ist für den früheren UN-Mitarbeiter und für die „World War Z“-Zuschauer die Idylle vorbei. Mit Frau und Kindern steckt der Krisenexperte im Stau, als die Zombie-Attacke beginnt.

Helikopter schwirren über verängstigten Menschen, dann stürmen Horden von Untoten heran. Wenige Sekunden nach ihrem Biss verwandeln sich ihre zuckenden Opfer in Zombies mit milchigen Augen und Appetit auf Menschenfleisch. Als Experte für Weltkrisen und Naturkatastrophen wird Lane abkommandiert, die Zombie-Invasion zu stoppen.

„World War Z“ ist ein ungewöhnlicher Hollywood-Blockbuster. Ein 200-Millionen-Dollar-Produkt in 3D, manche sprechen sogar von 400 Millionen Dollar, auf jeden Fall der teuerste Zombiefilm aller Zeiten.

Vorlage ist das Kultbuch von Max Brooks, Sohn der Regiegröße Mel Brooks und der Oscar-Gewinnerin Anne Bancroft. Brad Pitt kaufte 2006 die Filmrechte und produzierte den Streifen über seine Firma Plan B mit. Als Regisseur kam der Deutsch-Schweizer Marc Forster („James Bond 007 — Ein Quantum Trost“) an Bord. Eine vielversprechende Mischung.

Doch vom Dreh gab es lange nur Katastrophenmeldungen: Die Arbeit zog sich über Jahre, in der Folge explodierte das Budget, der Kinostart verschob sich immer wieder.

Das für Millionen Dollar in Moskau gedrehte Finale landete im Müll, weil es nicht funktionierte, das Ende des Films wurde komplett neu gedreht. Der geopolitische Tiefgang der Buchvorlage blieb auf der Strecke. Aufschlussreiche Szenarien, wie sich Regierungen in einer apokalyptischen Krise verhalten, wurden aufs Nötigste reduziert.

„World War Z“ ist dennoch mehr als bloßer Grusel-Horror. Über knapp zwei Stunden Laufzeit hinweg fesseln Pitt und Forster die Zuschauer mit einem halbwegs intelligenten Überlebensdrama.

Der UN-Experte Lane hat keine Wahl. Seine Familie darf nur auf dem Zombie-freien Schiff im Atlantik in Sicherheit bleiben, solange er dem Ursprung der Epidemie nachgeht. Die Fährte geht über Südkorea nach Jerusalem, wo sich die Menschen mit einer riesigen Mauer vor der Invasion der Untoten schützen wollen.

Anders als die schlurfenden Untoten in George A. Romeros Horror-Klassiker „Die Nacht der lebenden Toten“ (1968) sind Forsters Zombies leichtfüßige Monster, die ganz agil ihre Opfer jagen. „Wie eine Naturgewalt kommen sie auf dich zu“, sagte der Regisseur der „New York Times“.

Er habe Bewegungen bei Insekten, Vögeln und anderen Tieren abgeschaut, um seine Wesen noch furchterregender zu machen. Das gelingt vor allem beim Showdown in einem Labor in Wales, wo Gerry Lane ein Gegenmittel gegen die Zombies sucht.

Nach Charakterrollen in Dramen wie „Die Kunst zu gewinnen — Moneyball“ und „The Tree of Life“ tritt Brad Pitt nun als ebenso dominanter wie lässiger Held in den Mittelpunkt. Der deutsche Schauspieler Moritz Bleibtreu („Soul Kitchen“, „Quellen des Lebens“) hat den kleinen Finger nach Hollywood ausgestreckt und ist einige Minuten als Forscher im weißen Kittel zu sehen.

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