Zwei deutsche Koproduktionen mit Oscar-Chancen
Los Angeles (dpa) - Zwei Filme mit deutscher Beteiligung haben Chancen, für den Oscar nominiert zu werden. „Liebe“ von Michael Haneke und „Die Königin und der Leibarzt“ von Nikolaj Arcel.
Ein deutscher Film hat diesmal keine Chance auf einen Oscar, aber zwei Produktionen mit deutscher Beteiligung. Der Film „Liebe“ des Österreichers Michael Haneke ist ebenso auf einer Shortlist der Filmakademie in Hollywood wie „Die Königin und der Leibarzt“ des Dänen Nikolaj Arcel. Beide Filme seien Koproduktionen mit starker deutscher Beteiligung, hieß es von der Vermarktungsgesellschaft German Films. Keine Chance hat demnach mehr das Stasi-Drama „Barbara“ von Christian Petzold.
Auf der am Freitag veröffentlichten Shortlist finden sich von einst 71 Bewerbern neun Filme. Neben dem österreichischen und dem dänischen Beitrag bewerben sich Produktionen aus Kanada, Frankreich, Island, Rumänien, Norwegen, Chile und der Schweiz. Aus diesen neun wird eine Jury jetzt die fünf auswählen, die am 10. Januar tatsächlich für einen Oscar nominiert werden. Vergeben wird der begehrteste Filmpreis der Welt am 24. Februar.
„Die Königin und der Leibarzt“ spielt vor einem Vierteljahrtausend in Dänemark. Es geht um das Leben des deutschen Arztes Johann Friedrich Struensee, der enormen Einfluss auf den dänischen Hof gewann und vermutlich eine Affäre mit der Königin hatte. Der Aufklärer brachte den ganzen Hof gegen sich auf. 1772 wurde er hingerichtet.
In „Liebe“ spielt der inzwischen 82-jährige Jean-Louis Trintignant einen pensionierten Pariser Musikprofessor, der sich um seine Frau nach einem Schlaganfall kümmert. Was so rührend klingt, ist von zahllosen Konflikten und Problemen begleitet. Hanekes Drama ist ein Tragödie, die zwar in Paris spielt, aber sich in jeder Stadt abspielen könnte.
Deutsche Filmemacher sind zuletzt bei den Oscars leer ausgegangen. Der letzte Triumph gelang 2007 Florian Henckel von Donnersmarck mit „Das Leben der Anderen“.