Präsident Hollande weiht neues Gehry-Museum ein
Paris (dpa) - Der amerikanische Stararchitekt Frank Gehry (85) hat Paris mit einem neuen spektakulären Museum bereichert. Die 11 000 Quadratmeter große und über 100 Millionen Euro teure Fondation Louis Vuitton wird die Kunstsammlung des französischen Milliardärs Bernard Arnault, Chef des französischen Luxushauses LVMH, beherbergen.
Gehry beschreibt sein Werk aus 3500 Glasplatten als „Glaswolke“. Seine Struktur schwebe und sei so leicht wie der Wind, hatte der amerikanisch-kanadische Altmeister bei der Präsentation am vergangenen Freitag gesagt.
Frankreichs Staatspräsident François Hollande weihte das Haus am Montagabend ein. Dies sei ein wunderbarer Ort, eine Kathedrale des Lichts, gestaltet von einem außergewöhnlichen Architekten, sagte Hollande nach einem ersten Rundgang.
Die offizielle Eröffnung ist für den 27. Oktober geplant. Das Gebäude, bei dem Gehry mit Licht und Wasser spielt, umfasst mehrere Galerien. Gezeigt werden sollen temporäre Ausstellungen und ein Teil der privaten Sammlung des 65 Jahre alten Geschäftsmannes Arnault.
Über die Größe und den Wert der Sammlung, die aus Kunst ab 1960 besteht, ist bislang nur wenig bekannt. Für die Eröffnung präsentiert die Stiftung unter anderem Werke von Thomas Schütte, Olafur Eliasson oder Bertrand Lavier.
Arnaults unternehmerischer Gegenspieler François Pinault (78), ebenfalls Franzose und Milliardär, hatte 2005 nach langem Ärger seine Pläne für einen Kunsttempel auf der Île Seguin am Rande von Paris aufgegeben. Der als eine der größten Sammlungen zeitgenössischer Kunst geltende Bestand ist nun in Venedig im Palazzo Grassi (seit 2006) sowie in der Punta della Dogana (seit 2009) zu sehen.
Paris ist in dieser Woche Mittelpunkt der Kunst. Nach der Einweihung des Gehry-Baus können sich Sammler und Liebhaber von Donnerstag an auf die wichtigste französische Kunstmesse Fiac konzentrieren, bevor dann am Samstag nach mehrmaliger Verzögerung das komplett renovierte und erweiterte Picasso-Museum in Paris wiedereröffnet wird.