Wurzeln verankern einen Baum fest im Boden, geben ihm Stabilität und versorgen ihn mit lebenswichtigen Nährstoffen, Baumkronen breiten sich in vielfältigen Strukturen aus Ästen und Zweigen aus, die dynamische Wachstums-, Ausbreitungs- und Vernetzungsprozesse anschaulich machen. Pflanzliche Wurzelsysteme speichern und teilen Informationen und können damit als Metapher für die weit verzweigten Netzwerke unseres Daseins stehen. Auch unsere Lebenswege, Denksysteme, soziale Prozesse und kulturelle Bedeutungen sind eng miteinander verwoben – ein vielschichtiges Geflecht, das die teilnehmenden Künstler*innen aufgreifen und in ihren Werken interpretieren. Dabei verbinden sie auf vielfältige Weise organische Strukturen mit gesellschaftlichen Prozessen.
Mechanismen von Wachstum, Vernetzung und Verwurzelung
Die Ausstellung zeigt zeitgenössische künstlerische Positionen, die sich mit den Mechanismen von Wachstum, Vernetzung und Verwurzelung auseinandersetzen. Die Künstler*innen greifen dabei zu unterschiedlichsten Medien und Verfahren: Installationen, Skulpturen, Fotografie oder Malerei. Einige bedienen sich unmittelbar natürlicher Materialien, andere lassen sich von pflanzlichen Strukturen inspirieren.
Deutlich sichtbar werden sowohl die Fragilität des Menschen und seiner Umwelt als auch seine starke Abhängigkeit von der Natur und Verwurzelung in ihr. Die Ausstellung lädt darüber hinaus dazu ein, sich den mittlerweile unübersehbaren Einfluss des Menschen auf ökologische Prozesse und dessen Konsequenzen bewusst zu machen.
Beteiligte Künstler*innen
Olga Grotova, Karoline Hjorth & Riitta Ikonen, Krištof Kintera, Jenny Michel, Diana Scherer, Doug & Mike Starn
Vermittlung als integraler Bestandteil
Ein zentraler Bestandteil der Ausstellung ist der Bildungs- und Vermittlungsbereich. In enger Verbindung zur Szenografie der Schau entstehen interaktive Angebote für Schulklassen, Jugendliche und Erwachsene. Diese ermöglichen eine autonome oder begleitete Auseinandersetzung mit den künstlerischen Positionen und laden zum Dialog über eigene Erfahrungen mit Vernetzung und Verwurzelung ein.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher, englischer und niederländischer Sprache mit weiterführenden Essays und dokumentierten Werken.