Kommentar zu Sterbehilfe Assistierter Suizid: Helfen statt bestrafen

Meinung · Der Bundestag berät über den assistierten Suizid. Statt wieder mit dem Strafrecht zu kommen, sollten sich die Volksvertreter darauf einigen, den Menschen in ihrer dramatischen Notlage zu helfen. Ein Kommentar.

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Die Zahl der dramatischen Schicksale ist groß. Fast 10 000 Menschen nehmen sich pro Jahr in Deutschland das Leben. Oftmals auf brutale Weise. Die Gesellschaft nimmt das ohne wahrnehmbaren Aufschrei hin. Diese Menschen werden allein gelassen. Weil der Gesetzgeber schweigt. Derweil warten zahlreiche Menschen seit Jahren erfolglos darauf, dass ihnen geholfen wird. Immer noch gilt die Order des einstigen Gesundheitsministers Spahn, Betroffenen tödlich wirkende Medikamente zu verweigern. Vor Gericht laufen sie angesichts des gesetzgeberischen Unterlassens gegen Wände. Und wählen dann - wer weiß, in wie vielen Fällen - eine der brutalen Suizid-Varianten. Oder vertrauen sich kostspieligen Sterbehilfevereinen an und sterben in Einsamkeit.