Die höchste Preissteigerungsrate seit zehn Jahren – plus 2,5 Prozent im Jahresvergleich. Das klingt beunruhigend. Doch es ist auch ein deutliches Zeichen: dass die Wirtschaft nach dem Corona-Dornröschenschlaf wieder erwacht. Dass die Nachfrage und damit eben auch die Preise steigen. Ein Nachholbedürfnis der Menschen, die seit vielen Monaten ihr Geld zusammenhielten, weil sie es mangels Gelegenheit im Lockdown allenfalls durch Onlineeinkäufe ausgeben konnten. Wundert es da, dass Anbieter von Waren oder Dienstleistungen, um eigene Verluste wettzumachen, was auf die Preise draufschlagen? Zumal sie aufgrund der einzuhaltenden Hygieneregeln weniger Umsatz machen und höhere Kosten haben. Auch schaut die Kundschaft angesichts des lange geübten Verzichts nicht so sehr auf den Euro. Wer ein Jahr nicht in Urlaub gefahren ist, jammert nicht, wenn die Reise nun ein bisschen teurer wird.