Kommentar Ende für stille Feiertage? Was dafür spricht - und was dagegen

Meinung | Wuppertal · Die sogenannten stillen Feiertage sollen ein Ende haben. Das wollen die Grünen in Bayern. Der Vorstoß ist folgerichtig - doch er ist auch ein Hinweis auf ein Phänomen unserer modernen Leistungsgesellschaft. Ein Kommentar.

Der 1. November als Allerheiligen ist in den katholisch geprägten Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland ein Feiertag.

Foto: dpa/Christian Charisius

Als hätte es die katholische Kirche nicht schon schwer genug, setzen Bayerns Grüne nun auch noch die Axt an eine Jahrzehnte alte Tradition. Die sogenannten stillen Feiertage sollen ein Ende haben, zumindest in Bayern und dann gegebenenfalls sicher bald auch in den anderen Bundesländern. So hat die Partei es nun im Bayerischen Landtag beantragt. Just zu Allerheiligen blasen die Grünen zum Angriff. Am 1. November feiert die katholische Kirche pauschal alle heiligen Frauen und Männer ihrer Religion. In Bayern will es das Gesetz, dass ab 2 Uhr in der Nacht bis 24 Uhr Stille einkehrt, keine laute Musik, keine Party, kein Tanz. Und das an einem Abend, den die westliche Welt nach US-Vorbild mit immer mehr Grusel, Geschrei und Getränk als Halloween feiert – Süßes oder Saures.