Kommentar Rücktrittsgesuch von Kardinal Marx - Da kommt noch was

Das Rücktrittsangebot des Münchner Kardinals könnte Bewegung in die Katholische Kirche bringen. Ein Kommentar.

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Da geht der Falsche – so reagierte der Präsident des Zentralrats der deutschen Katholiken auf das Rücktrittsangebot des Münchner Kardinals Reinhard Marx. Wer der Richtige wäre, sagte Thomas Sternberg nicht. Wer denkt da nicht sofort an den Kölner Kardinal Woelki, der das Aufarbeiten des Missbrauchsskandals juristischen Gutachtern überlässt. Passt ein Gutachten nicht, wird halt ein zweites in Auftrag gegeben. Aber Marx geht noch viel weiter in seinem Brief an den Papst. Er meint nicht nur sich und Woelki, sondern wohl auch noch andere seiner Bischofskollegen – wenn er von Mitverantwortung der Institution Kirche spricht. Mitverantwortung für das jahrzehntelange Geschehenlassen, das Decken der Täter, die die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen missbrauchten.