Wahlkampfendspurt Söder ist halt Söder

Meinung · Markus Söder hat beim CSU-Parteitag in Wahrheit eine Kanzlerkandidatenrede gehalten. Damit legt er die Messlatte für Armin Laschet schier unerreichbar hoch. Ein Kommentar.

Markus Söder spricht während des Parteitags der CSU.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Markus Söder hat Wort gehalten. Er ergriff in Nürnberg die aus seiner Sicht letzte Chance, den Umfragetrend für CDU und CSU noch einmal umzukehren. Damit allerdings legte der bayerische Ministerpräsident am Freitag die Messlatte für den Unionskandidaten schier unerreichbar hoch. Armin Laschet tritt am Samstag vor die Delegierten des CSU-Parteitages. Jedes Wort, jeder Satz, jede Geste wird an dem gemessen werden, was Markus Söder am Freitag in seiner Wiederwahlrede von sich gegeben hat. Denn der alte und neue Parteichef der Christlich-Sozialen Union hat in Wahrheit eine Kanzlerkandidatenrede gehalten. Klar im Ausdruck, klar im Inhalt. Klar in der bürgerlich-konservativen Ausrichtung, deutlich in der Abgrenzung vor allem auch nach rechts, und gespickt mit giftigsten Spitzen gegen SPD und Grüne. So treten Spitzenkandidaten auf. So tritt jemand auf, der jedem auch in der Schwesterpartei noch einmal verständlich machen will, dass er auf den Falschen gesetzt hat.