Jetzt also doch Opposition. Nach dem Gasumlage-Desaster scheint sich Friedrich Merz entschlossen zu haben, in den Angriffsmodus zu wechseln. Der Chef der CDU, der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag hat zuletzt zunehmend schärfere Töne angeschlagen. Ihm gefällt die Regierungsarbeit naturgemäß nicht. Alles andere wäre bei einem Oppositionsführer verwunderlich. Aber Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen konnte sich bisher unerwarteter Wertschätzung der Christdemokraten und auch von Merz sicher sein. Nun nicht mehr. Jetzt fordert der CDU-Chef, dass der grüne Minister und Vizekanzler nicht länger für Energiepolitik zuständig ist. Merz will, dass der Kanzler diese Aufgabe zur Chefsache erklärt. All das zeigt, dass Friedrich Merz sein Geschäft versteht. Er schwächt den grünen Minister, um den sozialdemokratischen Kanzler unter Druck zu setzen. Denn dass der bisher führungsschwache Olaf Scholz die Energiekrise besser in den Griff bekommt als Habeck, glaubt vor allem in der Union vermutlich niemand. Gleichzeitig sehnen sich Privathaushalte und der produzierende Mittelstand nach einer Leitplanke, an der sie sich auf dem Weg durch die Krise orientieren können. Wer die nicht liefert, hat vermutlich keine lange Verweildauer in seinem Amt.
CDU-Chef im Angriffsmodus Wie Merz Habeck schwächt, um Scholz unter Druck zu setzen
Meinung | Wuppertal · Friedrich Merz scheint sich entschlossen zu haben, in den Angriffsmodus zu wechseln. Dabei zeigt der CDU-Chef, dass er sein Geschäft versteht. Was der verletzbaren Ampelregierung jetzt noch helfen könnte.
30.08.2022
, 19:36 Uhr