Die Mädchen erobern das Jugendzentrum Megafon

Durch den „Girlsday“ immer dienstags kommen jetzt auch unter der Woche immer mehr junge weibliche Gäste. Mit den Jungs sollen sie nun in einer Theaterwerkstatt ein eigenes Stück auf die Beine stellen.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Im vierten Jahr des Bestehens an der Montanusstraße haben nicht mehr nur die Jungen das Sagen im Megafon. „Endlich kommen auch die Mädchen zu uns“, freut sich Leiter Marc Munz von der Katholischen Jugendagentur (KJA).

Bereits im vergangenen Jahr hatte er nicht ohne Stolz das neue Mädchenzimmer in dem Kinder- und Jugendzentrum präsentiert. Das blieb nicht ohne Folgen: 15 bis 20 junge Burscheiderinnen kommen nun regelmäßig dienstags zum „inklusiven Girlsday“. Jungen müssen an dem Tag draußen bleiben. „Damit sich die Mädchen an dem Tag das Jugendzentrum zu eigen machen können“, sagt Munz, dessen Plan damit aufgegangen ist: Die Mädchen kommen jetzt nicht mehr nur dann, wenn speziell etwas für sie geboten wird (beispielsweise dienstags beim Tanzworkshop), sondern auch unter der gesamten Woche. Spezielle Strichlisten, die von den Verantwortlichen im dem schicken Gebäude an der Montanusstraße geführt werden, belegen dies. Allerdings ist die Resonanz hierbei noch deutlich verhaltender als am „Girlsday“. Die roten Striche (Mädchen) fallen deutlich hinter den blauen ab.

Aber auch daran arbeiten Marc Munz und seine Kollegen mit attraktiven Programmen. Ein ganz neuer Höhepunkt ist die vom Landschaftsverband geförderte Theaterwerkstatt. „Wir suchen Kinder im Alter von zehn bis 18 Jahren, die gerne mitmachen wollen. Auch wenn sie nicht auf der Bühne stehen möchten.“ Techniker, die für die Beleuchtung oder den Ton auf der Bühne zuständig sind, können dabei genauso mitmachen wie Gestalter, die für die Kostüme oder das Bühnenbild zuständig sind. „Und vielleicht ergibt sich ja dann während der Werkstatt, dass der eine oder andere Teilnehmer doch auf der Bühne stehen möchte“, erklärt Munz. Oder es sei anders herum.

Bis zu den Sommerferien sucht Koordinatorin Nina Engelbert nach Mädchen und Jungen. Gestartet werde der Workshop jetzt schon in Schnupperstunden vermutlich immer freitags, nach den Schulferien solle das Projekt dann ernsthafter angegangen werden, damit Ende März 2019 das gemeinsam erarbeitete Stück auf der Bühne im Megafon gezeigt werden kann. Auch für die Theaterwerkstatt sei es wichtig, dass endlich die Mädchen Vertrauen zu dem Haus gewonnen hätten.

Und was wird am Ende gezeigt: „Nina hat Lust auf das klassische Stücke wie ,Romeo und Julia’. Aber natürlich sollen die Kinder selbst Stücke vorschlagen“, sagt Marc Munz. Man darf also jetzt schon gespannt sein.