Winter hat Burscheid für ein Wochenende fest im Griff
Das Winterwetter hat die Lindenstadt ebenso überraschend getroffen wie den Rest des Landes. Der Baubetriebshof hat den Salzvorrat aufgebraucht.
Burscheid. Winter im Dezember ist an sich nichts Besonderes, wird sich so mancher sagen. Solche Mengen Schnee hingegen schon. Das hat die ganze Stadt seit Freitagabend zu spüren bekommen. Ebenso wie die ganze Region.
Die Polizei meldete alleine im Zeitraum von Samstag, 6 Uhr bis Sonntag, 6 Uhr, 41 witterungsbedingte Einsätze im Kreisgebiet. „Darunter 22 Gefahrenstellen durch umgestürzte Bäume und Straßenglätte, 19 Verkehrsunfälle mit einer leicht verletzten Person und insgesamt ca. 50 000 Euro Gesamtschaden. Mehrere Straßen mussten zeitweise wegen Räumungsarbeiten gesperrt werden“, so eine Pressemitteilung der Polizei.
Die Feuerwehr hatte allein bis Sonntagmittag fünf Einsätze. So am Samstagmittag ein Baum auf die Straße Markusmühle gefallen. Weil mehrere Bäume drohten, umzukippen, sei die Straße vorsorglich ganz gesperrt worden, sagte Feuerwehrleiter Achim Lütz. Bis Sonntagnachmittag war die Straße noch nicht befahrbar.
Auch auf die Autobahn in Richtung Wermelskirchen sind Bäume gekippt, die die Feuerwehr beseitigen musste.
Ebenso ist eine auf die Dürscheider Straße und auf den Geilenbacher Weg gefallen.
Längerfristig waren die Feuerwehrmänner an der Brucher Mühle, weil dort zwei Bäume auf eine Stromleitung gekippt waren. Da man erst auf den Energieversorger warten musste, habe das schon bis etwa 17 Uhr gedauert, bis der Einsatz, der gegen 13 Uhr losgegangen war, beendet werden konnte.
Gleiches passierte am Sonntagmittag erneut, als ein Baum auf eine Stromleitung fiel. Nachdem der Strom abgeschaltet worden ist, konnte der Baum beseitigt werden.
Glück im Unglück: Weder kamen Leitungen noch Menschen durch die umgestürzten Bäume zu schaden.
Die Feuerwehr hat in Erwartung weiterer Einsätze am Sonntagmorgen schon die Ketten auf die Reifen gezogen, sagte Lütz. Das ist auch nötig. Denn Janusz Milejski, Leiter des Baubetriebshofs der Technischen Werke Burscheid, sagt, dass auch die großen Fahrzeuge ins Rutschen kämen. „Die fahren ja nicht rückwärts“, sagt er scherzhaft, weil die Fahrzeuge erst über glatte Flächen fahren und dann erst Salz streuen.
Der Salzvorrat von 90 Tonnen Streusalz im eigenen Silo ist nach ersten Fahrten vergangene Woche und ebendiesem Wochenende aber schon ausgebraucht. Es werde weiter gestreut mit Salz vom Landesbetrieb, aber neue Vorräte kämen erst kommende Woche, so Janusz Milejski.
Aufgrund der Wetterlage und der Mengen an Schnee komme der Winterdienst aber nicht hinterher. Es würden derzeit nur die Hauptstraßen geräumt. Die seien so kurz nach der Räumung schon wieder zugeschneit, da bleibe vorläufig keine Zeit für die Nebenstraßen, sagt Milejski. Seit Montag sorgt starker Dauerregen dafür, dass alles wieder so ist, wie vorher.