Corona Quarantäne-Zeit in der Diskussion: Annäherung ans Ideal

Kaum hat Virologe Christian Drosten seinen Podcast wieder aktiviert, leitet die Politik zeitversetzt Empfehlungen aus den Aussagen des Wissenschaftlers ab, die schnell zu politischen Beschlüssen führen dürften.

Foto: ja/Sergej Lepke

Wird weniger Quarantäne-Zeit von Drosten empfohlen, wie er das trotz seiner öffentlichen Korrekturen in die Welt gebracht hat, dürfte bald darauf weniger Quarantäne-Zeit angeordnet werden. Das ist einerseits gut und richtig, weil Anpassungen – noch dazu, wenn sie auch einmal bundesweit einheitlich gelingen – völlig normal sein müssen in der Pandemie. Es ist zu einem Grundübel unserer aufgescheuchten Zeit geworden, dass jede solche Anpassung zum Zerwürfnis innerhalb der Gesellschaft taugt, wie das Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zuletzt bei Wahlkampfterminen erfahren hat. Seine oft beschimpfte Aussage, im Nachhinein hätten Corona-Beschlüsse der Vergangenheit anders ausfallen können, war nicht – wie oft bezeichnet – ein Schlag ins Gesicht Betroffener, sondern Normalität: Zeit und Forschung ändert Ansichten. Wäre das nicht so, müssten wir uns mehr Sorgen machen. Ziel ist eine frühe Annäherung an das nachdefinierte Ideal.