Es gab einen Moment, da konnte Martin Schepers nicht anders, als sich hinzusetzen und zu weinen. Das war im Dezember, kurz nach Weihnachten. Die Feiertage hatte er mit Arbeit verbracht. Er hatte Schutzkittel an- und ausgezogen, Handschuhe gewechselt, immer eine Maske getragen, um die Bewohner des DRK-Seniorenzentrums in Wersten zu versorgen. Zehn hatten sich mit dem Coronavirus infiziert, die dritte Etage war isoliert, alle mussten auf ihren Zimmern bleiben. Alle fünf Minuten klingelte das Telefon, weil die Angehörigen wissen wollten, wie es ihren Omas und Opas, Müttern und Vätern geht. Und als wäre das alles nicht schon trüb genug, fiel eines Abends der Strom aus. Zwei Stunden lang lag das Altenheim im Dunkeln – und Martin Schepers setzte sich hin und weinte.
Corona in Düsseldorf Das Virus schleicht im Altenheim von Tür zu Tür
Düsseldorf · Altenheime sind die Brennpunkte der Pandemie. Ein Haus, das schwer getroffen wurde, ist das DRK-Zentrum in Wersten. Wie es den Menschen dort heute geht – und der schwierige Weg zurück zur Normalität nach der Impfung.
11.04.2021
, 12:00 Uhr