Schildbürgerstreich An der Lambertusstraße in Düsseldorf: Baukran bremst Auto-Poser

Düsseldorf · Mit dem riesigen Gerät kam die Ruhe. Schon lange wünschen sich viele Altstädter die Poller zurück, die es früher einmal gab.

Der Kran ist bald weg, die Anwohner kämpfen weiter für die Poller: Ursula Jacobs, Andreas Heczko, Tobi Vente, Stefanie Vink, Klaus Schulgen (v.l.)

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Es ist wohl eine nie enden wollende Geschichte: Extrem betroffen von Auto-Posing, Randale, Gewalt und unflätigem Verhalten sind die Bewohner der Altstadt. Besonders rund um die Kirche St. Lambertus, die vor Hunderten von Jahren sozusagen den Startschuss gab für die heutige Landeshauptstadt, tobt seit Langem der Irrsinn, wie die Bewohner sagen. Dass einer von ihnen, der auch ein Geschäft führt an der Lambertusstraße, vor vier Monaten einen Kran aufstellen ließ, entpuppte sich im Nachhinein als ein interessantes und richtungsweisendes Experiment, „obwohl das gar nicht so geplant war. Ich hatte schon mit Proteststürmen gerechnet“, sagt eben dieser Unternehmer, Klaus Schulgen von Einrahmungen Guntermann. „Das Gegenteil war der Fall: Es kehrte Ruhe ein in diesen Teil der Altstadt und es gibt nur gutes Feedback, weil der Kran so gewaltig ist, dass er die Zufahrt über die Lambertusstraße in Richtung St. Lambertus verhindert.“ Bekanntermaßen nehmen Auto-Poser gerne diese Strecke – kommend von der Mühlenstraße biegen diese kurz vor der Kneipe Naseband’s rechts ab, um dann am Lieferplätzchen links am Restaurant Vente vorbei in die Lambertusstraße zu fahren, die eigentlich eine Fußgängerzone ist. Lediglich rund 50 Anwohnern ist es erlaubt, diese Strecke zu nehmen, und das auch nur, um an ihre Garagenstellplätze zu kommen.