Defekter Aufzug, kaum Barrierefreiheit Warum gehbehinderte Menschen den S-Bahnhof in Bilk derzeit meiden sollten

Düsseldorf · Eigentlich wollte Richard Schmitz entspannt mit der Bahn und seinem E-Bike aus Kleve nach Düsseldorf anreisen. Doch ein Vorfall, den er am S-Bahnhof in Bilk erlebte, verärgerte ihn so sehr, dass er sich am Donnerstag an die Redaktion wandte.

Angekommen am S-Bahnhof in Bilk, gibt es für Menschen mit einer Gehbehinderung keine Möglichkeit, den Bahnsteig nach unten zu verlassen.

Foto: Sophia Kupferschmidt

Der Aufzug am Gleis 3 war defekt. Eine Rolltreppe ist am S-Bahnhof nicht vorhanden, nach unten kommt man nur über 40 Treppenstufen. Eine Familie mit Kinderwagen und ein gehbehinderter Mann standen mit ihm vor dem Aufzug, und waren ratlos, wie sie die Bahnsteige nun verlassen können. Schmitz rief die Störungszentrale der Deutschen Bahn (DB) an, die versicherten, sich um das Problem zu kümmern. Allerdings dauere das, es lohne sich nicht, am Bahnsteig auf die Reparatur zu warten. Als Schmitz sich erkundigte, wie denn die Menschen vor Ort die Bahngleise verlassen können, machte der Mitarbeiter folgenden Vorschlag: Sie sollten mit dem Zug zum Hauptbahnhof fahren, und anschließend wieder zurück nach Bilk – um den Aufzug auf der anderen Seite nutzen zu können. Eine „Frechheit“ findet Schmitz. Abgesehen von der Fahrzeit, die Hin und Zurück circa zehn Minuten in Anspruch nimmt, kostet das Ticket zusätzlich circa sechs Euro. Allerdings habe der 61-Jährige Verständnis für das Verhalten des Mitarbeiters. „Ich glaube, er hat sein Bestes versucht, hatte aber in Anbetracht des desolaten Zustandes seiner Firma keine echten Optionen, um zu helfen.“