NRW Alte Arbeiterviertel wieder in SPD-Hand

Analyse · Analyse  Wo waren die Parteien besonders stark und wo eher schwach? Wer hat hinzugewonnen, wer verloren – und welchen Einfluss hat die Rekordzahl an Briefwählern auf das Ergebnis? Ein Blick auf die Zahlen lässt nach der Bundestagswahl erste Schlüsse zu.

Wahlhelfer in Düsseldorf zählen Briefwahlstimmen aus – in der Landeshauptstadt stimmten diesmal mehr als 50 Prozent der Wähler per Brief ab.

Foto: dpa/David Young

Parteien Analog zum Bund hat die CDU auch in Düsseldorf Stimmen eingebüßt. Zwar liegt sie bei den Zweitstimmen stadtweit knapp vor der SPD – holt aber 6,2 Prozent weniger als noch 2017. Und im Vergleich zur Kommunalwahl vor erst einem Jahr, als die Christdemokraten mit über 33 Prozent deutlich stärkste Kraft wurden, sind es sogar fast zehn Prozent weniger. Dazu kommt: Thomas Jarzombek hat sein Direktmandat im Nordkreis zwar verteidigt, aber mit einem Minus von 9,3 Prozentpunkten. Und Sylvia Pantel unterlag im Südkreis dem SPD-Kandidaten Andreas Rimkus deutlich. Der wiederum darf sich als strahlender Sieger fühlen – mit einem so klaren Ergebnis war noch vor wenigen Wochen nicht zu rechnen. Hilfreich war dabei sicher auch, dass mit Sahra Wagenknecht von den Linken eine starke Kandidatin nicht mehr antrat. Vor vier Jahren hatte sie 13 Prozent geholt, Nachfolgerin Julia Marmulla kam auf gerade einmal 3,8 Prozent. Auch stadtweit legt die SPD wieder zu: zwei Prozent zwar nur im Vergleich zur Bundestagswahl 2017, bei der Kommunalwahl vor einem Jahr waren es aber satte acht Prozent weniger. Und mit der Co-Vorsitzenden Zanda Martens, die über Liste einzog, stellen die Düsseldorfer Sozialdemokraten sogar eine zweite Abgeordnete in Berlin.