Am Ende musste es am Bahnhof von Dnipro ganz schnell gehen. Denn in einem Waggon des Zuges, der die Stadt Minuten später verließ, waren überraschenderweise noch Plätze frei. So viele, dass es für die 40 zum Bahnhof geeilten Jungen der Thora-Schule von Dnipro und ihre erwachsenen Begleiter reichte. Sie ergriffen die Chance und stiegen ein, Minuten später rollte der Zug in Richtung Odessa am Schwarzen Meer. „Es war der vorletzte, der noch nach Odessa fuhr“, sagt Chaim Barkahn, Rabbiner der jüdischen Chabad-Lubavitch-Gemeinde in Düsseldorf. Es sollte für die Jungen, von denen viele später einmal Rabbi in einer der Chabad-Gemeinden werden wollen, eine lange Reise werden. Ohne Eltern und Familienangehörige. Denn die leben häufig in anderen Regionen der Ukraine. Oder mussten vorerst noch in Dnipro, auf das es inzwischen auch Luftangriffe gegeben hat, bleiben, um sich um Angehörige zu kümmern.
Jüdische Flüchtlinge aus der Ukraine Die Flucht der Thora-Schule von Dnipro
Düsseldorf · Die 40 Jungen und ihre Lehrer flohen vor dem Krieg in der Ukraine. Aufnahme fanden sie in der Chabad-Lubavitch-Gemeinde.
15.03.2022
, 06:00 Uhr