. In der Galeria-Filiale auf der Schadowstraße, erste Etage, direkt hinter der Servicekasse, ist das Büro von Betriebsratschef Andreas Scholten. Er bittet rein und bietet Pralinen an, die tütenweise in Einkaufskörben neben seinem Schreibtisch stehen. „Nervennahrung“, sagt er. „Das brauchen unsere Mitarbeiter jetzt.“ Scholten arbeitet in dem Warenhaus, das die Düsseldorfer immer noch Karstadt nennen, seit 35 Jahren. Vor allem die vergangenen drei haben ihn einige Nerven gekostet. Schon 2020 wäre das Haus wegen der ersten Insolvenz des Mutterunternehmens Galeria Karstadt Kaufhof fast geschlossen worden, jetzt ist die Kaufhauskette zum zweiten Mal Pleite. Und die Beschäftigten fragen ihn schon wieder: „Andreas, stehen wir auf der Liste?“