Prozess in Düsseldorf Angeklagte sollen präparierte Autos zum Drogenschmuggel verliehen haben

Düsseldorf · Zwei 38- und 39-Jahre alten Männern aus Düsseldorf wird neben Drogenhandel auch Geldwäsche und Unterschlagung vorgeworfen. Sie sollen Autos mit speziellen Verstecken für Drogen zum Verleih angeboten haben. In einer Metallwanne unter dem Beifahrersitz fanden sich 18 Kilo Kokain.

Die beiden Angeklagten haben Teilgeständnisse angekündigt.

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(wuk) Einen Schaden von rund 2,5 Millionen Euro sollen zwei Männer angerichtet haben, gegen die seit Dienstag vor dem Landgericht verhandelt wird. Laut Anklage haben sie von April 2019 bis Herbst 2022 angeblich 63 Straftaten verübt, darunter Geldwäsche von Drogeneinnahmen, aber auch einen schwunghaften Handel mit speziell zum Rauschgiftschmuggel umgebauten Leihautos. Ein erster Prozessversuch gegen die 38 und 39 Jahre alten Tatverdächtigen war im Herbst 2023 aus Gesundheitsgründen abgebrochen worden. Mehr als drei Jahre lang soll das Duo rund um den Kfz-Handel etliche Straftaten verübt, soll dafür laut Anklage sogar eigens eine offizielle Firma gegründet haben. Dort konnten angeblich auch Fahrzeuge angemietet werden, die mit Extra-Umbauten für den Drogenschmuggel umgerüstet worden waren. So war in einem der Autos unter dem Beifahrersitz eine Metallwanne installiert, in der Rauschgiftfahnder später 30 Kilo Haschisch sowie bei einer anderen Drogenfahrt dann 18 Kilo Kokain und drei Kilo weiterer Drogen entdeckt haben. Ob die Angeklagten von den Umbauten wussten oder ob die Leih-Kunden diese Einrichtungen heimlich selbst installiert hatten, soll nun geklärt werden. Zusätzlich wird den Angeklagten aber auch Geldwäsche von Drogeneinnahmen vorgeworfen, weil sie von angeblichen „Autokäufern“ völlig kritiklos hohe Bargeldbeträge bis zu 540 000 Euro angenommen haben – obwohl sie laut Anklage wussten, dass diese Summen aus Drogengeschäften der „Kunden“ stammten. Ziel sie es gewesen, diese Beträge durch die Verbuchung über das Firmenkonto in den legalen Geldverkehr einzuschleusen. Dem Hauptangeklagten, der bis zu einer Privatinsolvenz im Jahr 2018 als Geschäftsführer auftrat, danach durch den mitangeklagten Kumpan vertreten worden sein soll, wird zudem die Unterschlagung von Leasing-Autos angelastet. So soll er nach Schieflage der Firma die Leasing-Raten in 18 Fällen eingestellt, die Autos aber nicht zurückgegeben, sondern unerlaubt ins Ausland verkauft haben. Und wie nebenbei habe er laut den Ermittlungen auch noch selbst einen Drogenhandel mit Kokain, Haschisch sowie Crystal Meth betrieben, um zu Geld zu kommen.