(ujr) Die Stadt erhöht ihren Druck auf die Adler-Gruppe. Dem Planungsausschuss wurden am Mittwoch Beschlüsse für Vorkaufsrechte vorgelegt, die das Glasmacherviertel in Gerresheim sowie die Benrather Gärten betreffen. Insgesamt geht es bei diesen beiden Projekten um 2600 Wohnungen, Adler hat in Düsseldorf vier weitere Vorhaben, mit denen es ebenfalls nicht vorangeht. Insgesamt geht es um bis zu 5000 Wohnungen. Die Stadt hat bereits mehrfach Vorkaufsrechte beschlossen. Zudem hat sie einen Austausch mit mehreren deutschen Städten gestartet, die ebenfalls unter der Spekulation leiden. Die Wirksamkeit und Kombination von Instrumenten wird ausgetauscht, jeder profitiert, wie Planungsdezernentin Cornelia Zuschke betonte. Genannt wurden unter anderem Baugebote, Vorkaufsrechte und die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme, die zur Übernahme des Grundstücks durch die Städte führen kann. Das Glasmacherviertel beschäftigt die Stadtplaner seit 20 Jahren. Die Patrizia-Gruppe hat das Grundstück baureif gemacht, es dann aber lieber mit großem Gewinn verkauft. Unter der Regie der Adler-Gruppe wurde der Wert des Areals in spekulative Scheinhöhen getrieben. Ergebnis: Bis jetzt ist keine der möglichen 1700 Wohnungen gebaut. Jetzt will die Stadt das Vorkaufsrecht, weil „eine Nichtaktivierung negative Folgen für den südlichen Teil von Gerresheim“ haben könnte. Es sei ein sehr wichtiger Baustein in der Stadtentwicklung. „Eine zeitnahe Entwicklung der Fläche ist dringend geboten und darf nicht durch eventuelle Spekulationen verzögert werden.“ Sollte es zu Grundstücksverkäufen kommen, möchte die Stadt durch Ankauf etwaiger Grundstücke die Entwicklung des Gebietes zum Verkehrswert ermöglichen.Bei den Benrather Gärten geht es aus Sicht der Stadt um maximal 900 Wohnungen. Die Adler-Gruppe habe zuletzt jedoch von 1330 Wohneinheiten gesprochen. Damit sieht man „die städtebaulich verträgliche Entwicklung des Gebietes gefährdet“. Auch beim ehemaligen Nirosta-Werk heißt es in der Vorlage, man wolle bei etwaigen Verkäufen durch Ankauf dieser Grundstücke zum Verkehrswert die Entwicklung des Gebietes ermöglichen.“ Beide Vorkaufsrechte wurden vom Ausschuss beschlossen. Im Grand Central hinter dem Hauptbahnhof, wo die Adler-Gruppe gerade die Genehmigungen für rund 900 Wohnungen auslaufen lässt, wird an diesem Donnerstag immerhin Richtfest für 147 Sozialwohnungen gefeiert, die von Catella errichtet werden. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) erklärte für den wohnungspolitischen Dialog am Mittwoch auf der Baustelle, die Stadt werde „mit allem Nachdruck und den zur Verfügung stehenden Instrumenten darauf hinwirken, dass hier ein Baustart und keine weitere Bodenspekulation erfolgt“. Auch Zuschke meinte, man müsse „alle Kräfte bündeln, um alle verfügbaren Flächen zu aktivieren und bezahlbaren Wohnraum zu ermöglichen.“
Kampf gegen Spekulation Vorkaufsrechte für zwei Adler-Projekte
Düsseldorf · Damit soll Druck auf die Entwicklung von Glasmacherviertel und Benrather Gärten kommen. Im Grand Central ist Richtfest für 147 Sozialwohnungen.
26.08.2022
, 05:03 Uhr